Die Tinte ist trocken

03.07.2007 | Stand 03.12.2020, 6:39 Uhr

Feierliche Unterzeichnung: Per Unterschrift besiegelten die Landräte Rudi Engelhard (sitzend 2. v. l.) und Hubert Faltermeier (sitzend 3. v. l.) die Krankenhausfusion. Links die Klinikleitung mit Hans Huber (sitzend) und Marco Woedl (stehend), daneben der Kelheimer Kreiskämmerer Johann Auer und der Geschäftsleiter des Kelheimer Landratsamts, Josef Fleischmann, sowie Notar Heinrich Saalfeld (sitzend rechts). - Foto: rog

Mainburg/Pfaffenhofen (rog) Mit ihrer Unterschrift besiegelten die Landräte Hubert Faltermeier (Kelheim) und Rudi Engelhard (Pfaffenhofen) am Freitag in Pfaffenhofen die Fusion des Mainburger Krankenhauses mit der Ilmtalklinik. In der Zwischenzeit dreht sich das ärztliche Personalkarussell weiter.

Geschäftsführer Hans Huber und Pflegedirektor Peter Andreas bestätigten gegenüber dem DONAUKURIER die Einigung mit Thomas Pausch, der voraussichtlich zum 1. November den nach dem Abgang von Matthias Schorer vakanten Chefarztposten der chirurgischen Abteilung übernimmt.

Mit der Vertragsunterzeichnung konnte der gemeinsame Klinikbetrieb der beiden Häuser wie geplant am 1. Juli starten. Nicht mehr mit im Boot sitzen allerdings Walter Brunner und Robert Thüringer, deren Vertrag als Belegärzte das neue Krankenhausmanagement kündigte. Die beiden Orthopäden hatten offen damit gedroht, künftig in der Kelheimer Goldbergklinik zu operieren, was die dortige Klinikleiterin Dagmar Reich gegenüber ihren Mainburger Kollegen bestätigt hatte.

Zu wenig Operationen

Brunner und Thüringer operierten jährlich insgesamt 100 Patienten stationär am Mainburger Kreiskrankenhaus, zu wenig nach einer eingehenden Marktanalyse der neuen Geschäftsführung. Sie schließt daraus vielmehr auf eine mangelnde Akzeptanz der Gemeinschaftspraxis Brunner / Thüringer bei den niedergelassenen Ärzten und den Patienten. Die Rede ist auch davon, dass bestimmte Hausärzte eine Überweisung zu den Belegärzten mieden, da die Patienten zur weiteren ambulanten Versorgung nicht mehr zurücküberwiesen werden.

Unabhängig von diesen Diskussionen wurde die Klinikleitung jetzt mit Thomas Pausch einig, der – voraussichtlich zum 1. November – Chefarzt der Chirurgie am Mainburger Krankenhaus wird. Mit dem erfahrenen Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Jahrgang 1963, der zuletzt als Leitender Arzt in der Abteilung Unfall- und Wiederherstellungschirurgie an der Helfensteinklinik in Geislingen tätig war, soll die chirurgische Abteilung in Mainburg völlig neu ausgerichtet werden.

1500 Fälle pro Jahr hält Klinikleiter Huber in diesem Bereich für durchaus erreichbar. Zielsetzung für den neuen Chefarzt ist die bestmögliche Versorgung der unfallchirurgischen Patienten der Region.

Zusätzlich sollen Hüft- und Knie-Patienten sowie andere stationäre orthopädische Patienten in der örtlichen Klinik Aufnahme finden. Der neue Chirurg versteht sich aufgrund seiner bisherigen Tätigkeit auf High Tech-Medizin in Form eines so genannten Navigationssystems bei Endoprothesen, also Implantaten, die dauerhaft im Körper verbleiben. Dies verspricht kürzere OP-Zeiten mit einem schnelleren Heilungsverlauf.

"Erlös wichtiger als Sparen"

Insgesamt strebt das Mainburger Krankenhaus 4500 Fallzahlen an – 300 mehr, als dort zurzeit behandelt werden. Huber: "Wir müssen zusätzliche Kompetenzfelder entwickeln. Die Steigerung der Erlöse ist wichtiger als Sparen." Und noch zwei Personalien gab das Klinikmanagement Anfang dieser Woche bekannt: Claus-Eckbert Wellhausen aus Deggendorf trat am 1. Juli seinen Dienst als Kardiologe an. Und der Mainburger Allgemeinarzt Manfred Kistler ist ab sofort für Anton Wiedemann stellvertretendes Aufsichtsratsmitglied der Ilmtalklinik GmbH für den ärztlichen Bereich.

Währenddessen geht an der Mainburger Klinik die Suche nach einem Oberarzt mit möglichst breiter internistischer Ausrichtung weiter, der in der Inneren Abteilung von Chefarzt Dr. János Juhácz tätig sein soll.