Rennertshofen
Die Stunden sind gezählt

Der FC Rennertshofen muss spätestens Anfang 2016 mit dem neuen Vereinsheim fertig sein

23.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:02 Uhr

Die Zeit läuft ab: Maximal eine ganze Saison, nämlich die Spielzeit 2014/2015, wird der FC Rennertshofen auf seinem alten Sportplatz an der Industriestraße verbringen. Dann wird das Vereinsheim abgerissen, der Verein zieht eine Hausnummer weiter. Der FCR soll zwischen Tennisplatz und Schule sein neues Zuhause haben. - Foto: Sebastian Hofmann

Rennertshofen (DK) Der FC Rennertshofen zieht um, das ist bekannt. Am Samstagabend zeigten Vereinsvorsitzender Andreas Czerny und Ernst Gebert, Bürgermeister der Marktgemeinde, bei der Mitgliederversammlung des FCR interessante Details des neuen Geländes – und räumten mit Gerüchten auf.

Vereinsboss Czerny hatte den Punkt „Umzug“ absichtlich ans Ende der Versammlung gestellt, da er eine Diskussion zu diesem beziehungsweise dem damit in den Köpfen vieler verwobenen Thema der Vereinsfusion mit dem SV Bertoldsheim erwartete.

Zunächst gab es für die Mitglieder viel Erfreuliches zu hören. So ist der FCR immer noch schuldenfrei, die Fußballer sind mit zwei Seniorenmannschaften (Kreisklasse Neuburg und Kreisklasse Reserven) und einer „AH im Trainingsbetrieb“ sowie zwölf Jugendteams – nur die A-Junioren spielen in der JFG Region Burgheim – gut aufgestellt. Auch die Gymnastikabteilung ist dauerhaft beliebt, jeden Mittwoch treffen sich 20 bis 25 – meist – Frauen in der Turnhalle.

Die Gesamtmitgliederzahl des FC Rennertshofen ist derzeit etwas rückläufig. „Wir haben nur noch 501 Mitglieder, was hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, dass wir im Moment kein Mutter-Kind-Turnen anbieten können und deshalb ein paar Mamas aus dem Verein ausgetreten sind“, erklärte Andreas Czerny. Der FCR sei aber bemüht, auch diese Sparte bald wiederzubeleben.

Rund 150 Nachwuchsfußballer sind auf die zwölf Juniorenmannschaften verteilt. 23 Trainer kümmern sich um die Belange der Kinder und Jugendlichen. Die acht Mannschaften der Jahrgänge U13 (zwei), U11 (drei) und U9 (drei) sind Spielgemeinschaften mit dem SV Bertoldsheim. „80 Prozent der Spieler in diesen Mannschaften sind Rennertshofener“, erklärte Jugendleiter Werner Kühbacher.

Und da war es auch schon, das Thema SV Bertoldsheim. In Rennertshofen scheint der Umzug des Sportplatzes eng an eine Vereinsfusion mit den Nachbarn vom SVB geknüpft, was aber nicht der Wahrheit entspricht. Dies erklärte Bürgermeister Ernst Geber nochmals. „Der Marktgemeinderat hat hier gar keine Befugnis. Wir können, Gott sei Dank, nicht sagen, dass der FC Rennertshofen und der SV Bertoldsheim fusionieren müssen. Einziger Beschluss des Marktgemeinderates hierzu ist, dass die Vereine alsbald Gespräche in der Sache aufnehmen müssen.“

Gebert stellte außerdem vor, wie die zukünftige Sportanlage des FCR aussehen wird. Bereits im November hat die Marktgemeinde den jetzigen Grund an der Industriestraße an die Firma Kettlitz verkauft. In den Besitz des Chemieunternehmens geht er aber erst am 1. Januar 2016 über. Bis dahin muss der FCR also ein neues Vereinsheim und einen neuen Hauptsportplatz haben. Letzterer ist gar nicht weit weg, er existiert quasi schon auf der anderen Straßenseite. Das neue Hauptspielfeld wird auf dem Schulsportplatz entstehen, das Vereinsheim der Fußballer soll südlich davon errichtet werden. Der Soccercourt bleibt bestehen, es wäre sogar noch Platz für ein Volleyballfeld. Außerdem wird es westlich des Hauptplatzes noch ein Kleinspielfeld für die Jugendmannschaften geben. Die Laufbahn nördlich des Platzes bleibt bestehen, lediglich für die Kugelstoßanlage muss noch ein neuer Standort gefunden werden.

Einen Trainingsplatz wird es auch geben. Die Marktgemeinde hat das ehemalige Dierig-Gelände gekauft, wo die Fußballer in Zukunft ihre Übungseinheiten abhalten können. Dort sollen auch Schotterparkplätze entstehen. Ebenfalls umziehen wird der Skaterplatz, er soll neben den neuen Fußballplatz direkt an die Industriestraße gesetzt werden. „Das ist besser, weil der Platz dann gut einsehbar ist, was die Anlage besser vor Vandalismus schützt“, kommentierte Gebert.

Das neue Vereinsheim des FC Rennertshofen wird in direkter Nachbarschaft zu Tennisheim und Bauhof entstehen und in etwa die Größe des aktuellen Domizils haben. „Die ganze Anlage ist zukunftsorientiert geplant, sie würde auch einem größeren Verein, also einer Fusion aus FCR und SVB, ausreichend Platz bieten“, sagte Bürgermeister Gebert. Einen Ortstermin mit einem Landschaftsarchitekten wird es am rußigen Freitag geben, die Pläne für das neue Vereinsheim erwartet der Vorstand im Laufe der kommenden Woche.

Und was die an diesem Abend oft erwähnte Fusion mit den Bertoldsheimer Fußballern betrifft, so wählte FCR-Vorsitzender Czerny deutliche Worte: „Wir werden auf jeden Fall den Kontakt suchen. Vom SVB kommt mal wieder gar nichts, aber das ist uns egal.“ Die Fusionsgespräche würden „nebenbei“ geführt, der Umzug sei vordergründig. Czerny äußerte sich auch zu einigen Störfeuern, die in der Marktgemeinde in Form von Gerüchten die Runde machten. „Es ist nicht wahr, dass jedes FCR-Mitglied, das nicht beim Vereinsheimneubau mitarbeitet, 850 Euro zahlen muss. Das stimmt überhaupt nicht, es gibt vom Vorstand keinerlei Beschlüsse“, sagte er. „Und dass deswegen schon 50 Leute aus dem Verein ausgetreten sind, stimmt auch nicht. Für mich ist das eine echte Verleumdung.“

Richtig sei dagegen, dass die Mitglieder kräftig mit hinlangen müssten, die Gemeinde erwarte ein hohes Maß an Eigenleistungen. „Aber wir haben für jedes Gewerk Leute, die sich damit auskennen und ich bin mir sicher, dass wir den Neubau gut meistern werden“, sagte Andreas Czerny abschließend.