Greding
Die Stimme am Berg der Leiden

Max Dorner moderiert zum 20. Mal Gredinger Stimmungsnest Auf Tuchfühlung mit den Sportlern

17.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:32 Uhr

Hinten Chrissie, vorne Peter: Als Doppelfan erweist sich dieser Mann mit Hut am Gredinger Kalvarienberg. Er filmt Peter Schauer von den Powerbärs aus Rednitzhembach über rund 30 Meter hinweg. Das geht nur am Südzipfel des Landkreises an der steilen Steigung. - Foto: Luff

Greding (HK) Es wird steil. Anstrengend steil. Unglaublich anstrengend. Wenn sich der Gredinger Kalvarienberg, der Berg der Leiden vor den Triathleten erhebt, braucht es besonders ermutigendes Anfeuern - das erledigen die vielen Zuschauer. Und Max Dorner.

Max Dorner moderiert seit 20 Jahren das Geschehen an der Gredinger Stimmungsmeile - die er damals selbst initiiert hat. "Sie ist einfach sein Baby", sagt auch Bürgermeister Manfred Preischl, der jedes Jahr als Fan zum Berg vor seiner Haustür geht. Heute mit einem Geschenkkorb und einer Bildercollage: 19 Jahre Moderation.

Das 20. Mal spielt sich an diesem Tag ab. Zur Geschenkübergabe übernimmt Dorners Sohn Matthias die Moderation, bald darauf aber landet das Mikrofon wieder bei Vater Max. "You're simply the best" dröhnt nun aus den Lautsprechern. Gemeint ist allerdings nicht der eben Geehrte, sondern Jan Frodeno. Doch das Timing passt nicht so ganz. Der spätere Weltrekordler ist wenige Minuten zuvor den Berg hochgerauscht. Dann gilt der musikalische Zuruf von Tina Turner eben denen, die sich jetzt gerade nach oben quälen. "Ihr seid jetzt Besten", ruft Max Dorner ihnen zu, "vergessen wir mal kurz den Jan." Dass sich Turner auf fränkisch schon fast nach Dorner anhört, will sich der Moderator als Kalauer nicht verkneifen.

Es ist auch Dorners Erfolg, dass das Gredinger Stimmungsnest immer größer wird; diesmal erstreckt es sich lang wie nie, vom Fuß des Berges bis weit hinter der Verpflegungsstation, wenn es fast schon zur Wehrtechnischen Dienststelle geht. Man hat gerne Platz um sich herum, derart dichtes Gedränge wie am Solarer Berg herrscht hier nicht. Hier geht es auf Tuchfühlung mit dem eigenen Favoriten. Lokalmatador Heiko Greiner wird umjubelt. Vater Stefan knipst den Filius per Smartphone und verschickt das Bild sofort: "Damit die Großeltern in Obermässing wissen, dass er gleich vorbeikommt."

Fast oben erwartet Stephan Nitschka aus Zirndorf die Sportler. Er war selbst fünfmal beim Challenge dabei und weiß, wie gut eine Ermutigung am Berg tut. Ein Lächeln, eine einklatschende Hand, ein gutes Wort - die Athleten wissen diese Geste sehr zu schätzen. "Ihr seid einfach saustark", ruft der 46-Jährige allen zu und lässt sich auch leere Flaschen in die Hand drücken. "Ich bring' für euch sogar den Müll weg."