Thalmässing
Mehr Sicht, mehr Leute, mehr Spaß, mehr Stimmung

200 Meter von Thalmässing haben mit neuem Platz am Dorner-Eck die Trendwende geschafft

17.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:32 Uhr

"Der alte Mann und der Triathlon": Albert Brunner begrüßt in Thalmässing seine jubelnden Fans. - Foto: Luff

Thalmässing (luf) Frühmorgens, kurz vor Acht, da lassen sich wirklich nur die Harten blicken. Rund 50 Triathlonfans haben sich in die Ortsmitte von Thalmässing aufgemacht, um Stimmung ins Nest zu bringen.

Doch selbst als der Führende Jan Frodeno vom Rest des Feldes alleine gelassen einsam ums Dorner-Eck fährt, will das noch nicht ganz gelingen - noch ist das erste oder zweite Frühstück anscheinend ein wenig wichtiger.

Torsten Hahn, TV-Vorsitzender und mit Jürgen Meyer Moderator des Stimmungsnests, erklärt den Umstehenden, man sei ans Dorner-Eck gezogen, weil in der 90-Grad-Kurve die Fahrer am langsamsten seien. Man sieht sie besser. Jedoch: "Ich muss feststellen, sie sind immer noch schnell. Nächstes Jahr werde ich beantragen, hier eine Tempo-30-Zone einzurichten." Kollege "Meyka" Meyer sieht es ähnlich: Das Dorner-Eck dürfte "von der gesamten Radstrecke der gefährlichste Punkt sein", sagt er. Und tatsächlich: Immer wieder kommen die Sportler im Pulk an, die Vorderen geben Handzeichen nach hinten, dass langsamer gefahren werden sollte.

Gut für die Zuschauer, die mehr und mehr eintrudeln, sich aber alsbald eine Klapper oder die grünen, aufblasbaren Stäbe des Titelsponsors schnappen, um die Athleten lärmend anzufeuern. Es kommt Stimmung ins Stimmungsnest.

Dazu trägt vor allem Hahn bei, selbst ehemaliger Finisher beim Challenge. Er und die vielen Thalmässinger auf den 200 Metern - jetzt hat die Anzahl der Fans die Meterzahl übertroffen - warten vor allem auf einen der ihren: Albert Brunner. "Der alte Mann und der Triathlon", frotzelt Hahn in Anlehnung an Hemingway. Ist er das? Sofort wird das Lied "Forever young" gespielt; zu früh, Brunner ist doch noch nicht angekommen. Am Trikot versucht Hahn, ihn zu erkennen, in Thalmässing sind die Starter nicht per Computer zu ermitteln. Ganz in Rot sei er gekleidet, so Hahn, mit der Aufschrift "Speck" darauf: "Aber wo Speck draufsteht, ist nicht immer Speck drin."Dann trifft er doch ein, fährt winkend an seinen jubelnden Fans vorbei.

"Viel besser" sei das Stimmungsnest am Dorner-Eck, findet Hahn, es seien wieder mehr Leute da als zuletzt. Jetzt gilt die volle Konzentration aber Florian Dorner, dem zweiten Thalmässinger Einzelstarter. Sein Chip ist kaputt, keiner weiß, wann er in seinem Heimatort eintrifft. Aber es gibt ja zum Glück die Engstelle. Hahn wieder literarisch: "Durch diese hohle Gasse muss er kommen."