Wolnzach
Die Spur des "Hopfenvogels"

22.06.2011 | Stand 03.12.2020, 2:42 Uhr

 

Wolnzach (kat) Auf die Spuren des „Hopfenvogels“ hat sich der Wolnzacher Viktor Adametz gemacht. „Was ich mir da alles anhören musste“, erzählt der heimatverbundene Hobbyfilmer.

„Ich werde nach diesem vergessenen Phänomen Ausschau halten und es filmen. Das wäre es“, stachelte er sich selbst an. Denn viele Leute reagierten auf seine Frage, was das denn sei, ein „Hopfenvogel“ mit verständnislosem Kopfschütteln. „Nie gehört“, bekam er oft zur Antwort.

Anders dagegen bei den Hopfenpflanzern, zu denen er sich schließlich auf den Weg machte: „Ich dachte mir, dass die doch noch was wissen müssen.“ Dass er mit dieser Vermutung richtig lag, sollte sich schnell zeigen, denn: „Viele kannten ihn, aber wie der Hopfenvogel aussieht, das wusste keiner“, berichtet Adametz. Dafür erzählten sie ihm aber eine Geschichte, die seit Generationen überliefert ist: Wer einen „Hopfenvogel“ fand, der steckte ihn sich an den Hut. Ein „goldener“, so schilderten die Bauern dem Hobbyfilmer, stünde für einen sehr guten Hopfenpreis, ein „silberner“ für zumindest einen passablen Preis.

Dass der „Hopfenvogel“ aber kein Vogel, sondern in Wirklichkeit ein Falter ist, diese Bestätigung fand Viktor Adametz schließlich im Internet, auch den korrekten Namen des „Vogels“ kriegte er heraus: Er heißt „C-Falter“, die Raupen dieses Schmetterlings zählen Hopfen zu ihren Hauptnahrungspflanzen. Nicht jedoch der fertige Schmetterling, sondern vielmehr seine Puppe bezeichnet das, was in der Hallertau als „Hopfenvogel“ beinahe vergessen ist: Die Puppen gibt es in verschiedenen Färbungen, die im Volksglauben Hinweise auf den Hopfenpreis geben.