Heideck
Die sportlichste Disziplin des Heimatfests

Auf dem aufgeheizten Asphalt stürzen sich mutige Bobby-Car-Piloten den Berg hinab – Sieg geht nach Zell

21.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:26 Uhr

 

Heideck (HK) Aufgeheizter Asphalt, Spielzeugautos und tollkühne Rennfahrer: Diese Komponenten miteinander vermixt ergeben das Bobbycarrennen beim Heimatfest. In diesem Jahr konnte der Pokal jedoch nicht in Heideck gehalten werden.

Was wäre das Heidecker Heimatfest ohne das bei Jung und Alt beliebte Bobbycar-Rennen. Unzählige Besucher verfolgen das waghalsige Spektakel, so dass schon bald alle schattigen Plätze entlang der Strecke an diesem sehr heißen Sommertag besetzt sind. Sogar Heidecks neuer Bürgermeister Ralf Beyer stattet dem Spaßwettbewerb entlang der abschüssigen Straße unweit des Schützenhauses einen Besuch ab und wünscht allen Beteiligten bei dieser „sportlichsten Disziplin unseres Heimatfests“ viel Spaß und eine unfallfreie Fahrt.

Die Regeln beim Bobbycarrennen sind klar definiert: Eine Mannschaft besteht aus zwei Fahrern, einem Läufer und einem Trinker. Bei einem Durchgang fährt der erste Fahrer den Schützenhausberg hinab und schlägt im Ziel den Läufer ab, der sofort den Weg nach oben antritt. Dort angekommen muss der Mechaniker ein Bier auf einem Zug austrinken. Wenn das erledigt ist, wird das Startsignal für den zweiten Fahrer ausgelöst. Die Sieger können sich schließlich über Getränkegutscheine am Heimatfest freuen.

Und sogleich machen sich die neun Teams bereit für die rasante Fahrt. In bewährter Form stürzt sich zunächst Fahrer Nummer 1 die kurvige Strecke hinunter. Im Ziel angekommen wetzt der dort wartende Mechaniker den Berg wieder hinauf, um nach bester Heimatfesttradition das Bier hinunterzustürzen, ehe sich der nächste Fahrer auf den Weg begibt. Alles richtig gemacht.

Natürlich herrscht Helmpflicht und auch ansonsten wird die Sicherheit großgeschrieben. Manche Fahrer haben sich mit dick gepolsterten Rüstungen ausstaffiert, so dass der Schweiß spätestens beim erneuten Erklimmen des Hügels in Strömen fließt. Neu bei diesem zum achten Mal ausgetragenen Bobbycar-Rennen ist die „Lucky-Loser-Runde“, bei der diejenigen Teams, die bereits in der Vorrunde gescheitert sind, eine zweite Chance bekommen, um am Ende vielleicht doch noch den begehrten „Ulrich-Nester-Wanderpokal“ in die Höhe recken zu können.

Die einzige Damenmannschaft des Wettbewerbs, das Team Henna Renna bekommt diese Chance, kann sie letztlich aber nicht nutzen. Und auch das Team des Gastgebers, die Heidecker Hütten Hustler (HHH), scheidet nach hartem Kampf im Halbfinale aus.

Am Ende wartet ein wahres Herzschlagfinale auf die vielen Besucher, inklusive waghalsigem Überholmanöver in der letzten Kurve, welches letztendlich das Zeller Team Oarschkratzer ganz oben auf das Treppchen bringt. Es ist bereits das vierte Mal in der Geschichte des Heidecker Bobbycar-Rennens, dass eine auswärtige Mannschaft den Sieg davonträgt. Platz zwei geht an Team Buxe voll, Platz drei an Die Gang, beides Heidecker Mannschaften. Der Vorjahressieger, die ebenfalls aus Heideck stammende Mannschaft mit dem schönen Namen „Hoden schleift am Boden“ verpasst das Podest nur knapp und schafft es auf den vierten Platz.

Zu erwähnen ist noch die Sonderauszeichnung in der Rubrik „Bobby Style“ durch eine unabhängige Expertenjury, die dem Fahrer Maverick (eine Hommage an den waghalsigen Piloten aus dem Film Top Gun) vom Team Spreewaldgurken verliehen wird.