Schrobenhausen (SZ) Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen kommt der Sport nicht zu kurz. Über 105 Klubs sind derzeit aktiv. Jeder dritte Bürger ist Mitglied in einem Sportverein. Beeindruckende Zahlen wurden am Samstag im Konferenzgebäude der Bauer AG beim Kreistag des Bayerischen Landessportverbands (BLSV) genannt.
Zudem wurden langjährige Mitglieder geehrt und der Kreisvorstand neu gewählt.
Erst einmal machte Bürgermeister Karlheinz Stephan Werbung für den Sport in Schrobenhausen. Derzeit gebe es 21 Sportvereine, in denen insgesamt 7000 Bürger aktiv seien.
38 Delegierte aus dem gesamten Landkreis waren zum Kreistag nach Schrobenhausen gekommen – ein wenig enttäuschend. Der stellvertretende BLSV-Kreisvorsitzende Harald Müller hätte mit mehr Resonanz gerechnet. Denn der Sport im Landkreis sei nicht unattraktiv. Die 40- bis 60-Jährigen sind, wie eine Untersuchung ergeben hat, am meisten sportlich aktiv. Aufgeholt haben auch die über 60-Jährigen. Inzwischen gibt es in dieser Altersgruppe genauso viele Sportfreunde wie bei den 27- bis 40-Jährigen. Die Sportler werden also immer älter. Der BLSV versucht deshalb gezielt, die Jugend zu fördern.
„Der Sport stellt ein soziales Netzwerk dar“, sagte Landrat Roland Weigert. Finanziell stehe der Landkreis derzeit nicht gut da, das wirke sich auch auf die Sportförderung aus. „Wir werden sparen müssen. Wir werden das aber nicht mit dem Rasenmäher machen“, stellte Weigert klar. Die Jugendsportförderung solle es nicht treffen. Es gebe auch Landkreise, die finanziell besser aufgestellt seien. Weigert nannte hier Pfaffenhofen, der Kreis sei praktisch schuldenfrei. Und hier gebe es keine Jugendförderung. Das bestätigte auch Landtagsabgeordnete Erika Görlitz, die ja in Manching wohnt.
Die drei mitgliedsstärksten Vereine im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sind der TSV Neuburg, der Skiklub Rennertshofen und der SV Karlshuld. „Sport darf nie langweilig werden, er muss stets neu motivierend wirken“, sagte BLSV-Kreisvorsitzender Fritz Goschenhofer. Auch behinderten Mitmenschen solle ein Platz im Sport freigemacht werden.
Das Interesse am Sportabzeichen nimmt ab. Während fast alle Grundschulen beim Wettbewerb mitgemacht hätten, sei die Teilnahme an den weiterführenden Schulen nur gering gewesen. Auch bei den vielen Sportvereinen kommt das Sportabzeichen laut Volker Eckhard kaum an.
An der Spitze der Vereine im Kreis steht der SSV Schrobenhausen. Am Samstag wurde er geehrt und mit einem Einkaufsgutschein für ein Sportfachgeschäft beglückt.
Auch einige Delegierte wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt. Für 40-jährige Treue zum BLSV wurde Albert Eberle mit einer Verdienstnadel in Gold mit Brillanten ausgezeichnet. Eberle hat mit 85 Jahren noch einmal das Sportabzeichen abgelegt. Für 30 Jahre wurden Siegfried Schmucker und Herbert Böhm ausgezeichnet. Sportabzeichenreferent Volker Eckhardt wurde eine Ehrennadel in Gold mit großem Kranz für 30 Jahre überreicht.
Fritz Goschenhofer, das ergaben dann die Neuwahlen, bleibt Kreisvorsitzender des BSLV. Da sich Harald Müller zurückziehen will, musste ein neuer Stellvertreter gewählt werden. Stefan Kumpft wird Goschenhofer die nächsten fünf Jahre zur Seite stehen. Bei allen anderen Positionen bleibt alles beim Alten.
„Die vor uns liegende Wahlperiode wird nicht leicht werden, schon wegen der immer knapper werdenden Finanzmittel. Wenn wir alle an einem Strang ziehen, dann kann das, was wir mühevoll in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut haben, auch für die kommende Generation erhalten werden“, schloss Goschenhofer.
