Ingolstadt
Die Sicherheit bleibt nicht auf der Strecke

18.11.2010 | Stand 03.12.2020, 3:26 Uhr

Freundlich aber bestimmt tritt die Bundespolizei bei ihren Kontrollen am Ingolstädter Hauptbahnhof auf. Seitdem das Bundesinnenministerium eine Terrorwarnung herausgegeben hat, zeigt auch die Landespolizei vermehrt Präsenz. Beide setzen auf die Mithilfe der Bürger. - Foto: Richter

Ingolstadt (DK) Wer viel mit dem Zug fährt, hat es schon bemerkt: Die Bundespolizei ist nach den jüngsten Terrorwarnungen auch in Ingolstadt verstärkt auf den Bahnhöfen unterwegs. Neben den Uniformierten sind zudem verstärkt Zivilkräfte im Einsatz.


Die vermehrte Polizeipräsenz mag viele Leute verunsichern. Die Botschaft soll indes eine ganz andere sein: "Wir sind da und halten Augen und Ohren offen", sagt Klaus Papenfuß, Sprecher der Bundespolizei in München. Dort, wo seine Kollegen massiv stehen, mitunter demonstrativ mit der Waffe in der Hand, sei schon einmal eine Abschreckung für potenzielle Täter gegeben und damit die Sicherheit höher als anderswo. "Wir sind aber auch verdeckt unterwegs, mit dem Ziel, Informationen zu sammeln." Das Ganze sei keine Aktion, um "kurzfristig Flagge zu zeigen. Wir setzen hier ein Langzeitkonzept um".

Mit erkennbaren Auswirkungen auf die Bürger: "Es wird häufiger Personenkontrollen geben, und da bitten wir um Verständnis, auch wenn es die Leute nerven wird. Aber es dient der Sicherheit für alle", versichert Papenfuß. Er setzt dabei besonders auf die Mithilfe der Bevölkerung: "Wer regelmäßig bestimmte Bahnstrecken benutzt, der kennt die Gegebenheit. Da fällt es auf, wenn plötzlich irgendetwas anders ist, zum Beispiel ein Kasten herumsteht, wo vorher nie einer war." Solche verdächtigen Beobachtungen sollten umgehend mitgeteilt wird, lieber einmal zu oft als zu wenig.

Darauf setzt auch die Landespolizei, wie Hans-Peter Kammerer vom Polizeipräsidium in Ingolstadt betont. "Wir sind um jeden Hinweis froh." Auch die Beamten in seinem Haus zeigen vermehrt Präsenz, wobei dies schon eine Weile geschieht. "Man geht ja schon länger von einer erhöhten Gefährdung aus, das hat schon vor dem Oktoberfest begonnen." Ein typisches Terrorziel gebe es in Ingolstadt nicht, "aber eigentlich kann jeder Ort, wo viele Menschen zusammen kommen, brisant sein" – sei es eine Sportveranstaltung oder der Christkindlmarkt. Verrückt machen lassen, da sind sich beide Polizeisprecher aber völlig einig, müsse sich keiner.