Ingolstadt
Die schwarze Seele baumeln lassen

Teambildung à la CSU: Die Stadtratsfraktion fährt morgen nach Kärnten ins Maltatal

06.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:44 Uhr

Im Frühtau zu Berge: Auch sportliche Freizeitbetätigung - hier vor Jahren mit Bürgermeister Albert Wittmann an der Spitze - dürfte für die CSU-Truppe in Kärnten anstehen. ‹ŒArch - foto: Rehberger

Ingolstadt (DK) Seit ihrem letzten Fraktionsausflug nach Kärnten im vergangenen Jahr ist viel passiert, oft mehr, als der CSU lieb war: Stadträtin Dorothea Soffner hat die Seiten gewechselt und sich mit den beiden ehemaligen Freien Wählern Sepp Mißlbeck und Gerd Werding zu einer neuen Fraktion formiert. Die Mehrheit im Stadtrat ist für die OB-Partei alles andere als stabil.

Hinzu kam der Klinikumsskandal, jetzt droht ein Gerichtsverfahren gegen den Ex-CSU-Rathauschef Alfred Lehmann. Da gibt es ab morgen im Hotel Malteiner Hof im Kärntner Maltatal sicher viel zu reden, wenn die Ingolstädter Christsozialen nahezu komplett zur Klausur anreisen.

"Im Malteiner Hof lässt man die Seele baumeln", verspricht die Homepage des Quartiers, in dem die Fraktion alljährlich ein paar Tage einkehrt, ursprünglich auf Einladung ihres früheren Fraktionschefs Hermann Regensburger, dessen Familie dort ein Ferienhaus hat.

In diesem Jahr wird noch Interimsvorsitzender Konrad Ettl die Schanzer Ausflügler ins idyllische Maltatal anführen, der sich als Schwangerschaftsvertretung für die Chefin Patricia Klein eingearbeitet hat. Bis zum Sonntag wollen die Stadträtinnen und Stadträte dort bleiben - selbst finanziert, wie stets betont wird - und "den Zusammenhalt stärken". So formuliert es Ettl, der von einer Mischung aus politischen Beratungen, Erholungsprogramm in der Natur und buntem Abend bei Regensburgers spricht.

Während die jüngere Generation der CSU sich jetzt voll auf das Thema Digitalisierung stürzt, siehe OB Christian Lösel und Staatsministerin in spe Dorothee Bär, hat Ettl sich nach eigenen Worten fest vorgenommen, in Malta eine Lanze für die Senioren zu brechen. "Wir müssen mehr für die älteren Menschen in Ingolstadt tun", fordert der Fraktionsvize, "das Thema Kurzzeitpflege belastet mich, da lehnen sich viele Träger einfach zurück."

In Kürze steht auch die Entscheidung an, wie es mit dem Altenheim der Heilig-Geist-Spitalstiftung in der Fechtgasse weitergehen soll. Umbau? Totalabriss? Teilabriss? Die Christsozialen reisen hier mit vielen offenen Fragen im Gepäck nach Kärnten. Und ihr Interimsvorsitzender will nicht eher ruhen, bevor bei den Beratungen nicht auch die Sozialpolitik einen angemessenen Stellenwert bekommt. Zur Entspannung wartet ja noch Ehrenbürger Regensburger mit seinen vom Starkbieranstich bekannten Gstanzln auf die Schanzer Parteifreunde.