(hl) Mal wieder im Sonnensystem unterwegs gewesen - war irgendwie ganz schön kalt. Ja, jetzt nicht, wie Sie vielleicht meinen, da oben bei den Planeten und so. Nein, ganz unspektakulär hier unten bei uns, an der Adenauer-Brücke.
Wir sagen nur: Astronomiepark. Das ist diese kleine Grünanlage, die sie zwischen Münzbergtor und Schlosslände gezwängt haben und auf die irgendwelche Architekturstudenten wahrhaftig die neuen Kammerspiele klatschen wollten. Ja, was sich mancher den lieben langen Tag so zurechtplant . . . Allerhand!
Also vorerst steht auf dieser etwa handtuchbreiten Fläche noch diese schöne Sonnenuhr, von deren Genauigkeit wir uns anlässlich unserer Visite (es hatte tatsächlich blauen Himmel mit echter Sonne) nochmals überzeugen konnten. Für alle Ingolstädter empfehlen wir zur Zeitmessung aber dennoch Armbanduhren oder sonstige Wecker und notfalls auch das Handy, weil, nun, Sie wissen schon: Die Sonne scheint hier nun mal nicht alle Tage. Und nachts ist es ja sowieso dunkel.
Was wir eigentlich sagen wollten: Jetzt wissen wir auch, dass das tatsächlich stimmt mit dem Weltraumschrott, von dem sie bei der NASA und der ESA immer sprechen. Den gibt es nämlich nicht nur im Erdorbit und auf einigen transplanetaren Flugbahnen, sondern auch bei uns, im Astronomiepark! Nahe Saturn lagen tatsächlich noch ein paar aufgeweichte Silvesterkracher herum (ist doch jetzt schon März!), und an Zigarettenkippen mangelt es auch nicht zwischen den Planeten. Bis raus zum Neptun sind wir zwar nicht mehr vorgedrungen, aber gut möglich, dass da auch mal mit der Müllzange nachgeholfen werden muss.
Während wir dann so auf der Marsbahn die Sonne umschritten, kam doch wahrhaftig ein orangefarbener Stadtbediensteter des Weges. Der hat seitlich bei der Pergola, ungefähr auf Höhe des Asteroidengürtels, einen Abfalleimer geleert, und wir haben ihn auf den anderen Müll da weiter hinten im Sonnensystem angesprochen. Leider hat der Mann uns nicht so recht verstanden, obwohl wir (ehrlich!) ihm gegenüber gar nicht von Weltraumschrott gesprochen haben. Nun ja. Dann eben nicht. Jetzt wird es ja langsam Frühling, und das stadtweite Ramadama steht wieder an. Dann wird's schon irgendjemand richten. Beim Jupiter!
