Eining
Die Römer erwachen wieder zum Leben

Römerfest "SalveAbusina": Vorträge, Vorführungen und Mitmachaktionen

09.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:40 Uhr

Ach, so haben die Römer einstmals gerauft: Bei "Salve Abusina" erwachen die Römer wieder zum Leben, mit vielen Vorführungen und Demonstrationen. Bayerns größtes Römerfest findet zum sechsten Mal statt. - Foto: Scholtz

Eining (DK) Die Besucher im Römerkastell in Eining erleben am kommenden Wochenende zum sechsten Mal Bayerns größtes Römerfest. Von Freitag (ab 16 Uhr) bis Sonntag erwacht hoch über Abens und Donau unter dem Motto "Salve Abusina" das römische Leben in der einstigen Festungsanlage am Obergermanisch-Raetischen Limes.

Im Mittelpunkt stehen im UNESCO-Weltkulturerbe die Historie dieses geschichtsträchtigen Orts und deren anschauliche Vermittlung. Dabei bieten die einzelnen Gruppen und Darsteller spannende und authentische Einblicke in den Alltag von Soldaten und Zivilbevölkerung an der Grenze zu den Germanen in der Zeit vom ersten bis zum vierten Jahrhundert nach Christus.

"Wir wollen mit diesem Fest ganz bewusst unser römisches Erbe würdigen und es für die Menschen erlebbar machen", betont Bürgermeister Thomas Reimer, der von Anfang an großen Wert "auf Authentizität" gelegt hat. Daher ist auch die wissenschaftliche Forschung mit eingebunden. Zum Beispiel mit Christoph Schäfer, Professor für Alte Geschichte an der Universität Trier. Jedes Jahr bringt er spannende Projekte aus seiner Forschung und deren neueste Erkenntnisse mit nach Eining. In diesem Jahr hat er das Thema "Göttliche Ehren für den Kaiser" ausgewählt, die einst Augustus eingeführt hat. Vorher war bei den Römern eine solche Verehrung, die nun für den guten Römer zur Pflicht wurde, nicht üblich gewesen.

Das und noch viel mehr erfahren die Besucher auch bei den verschiedenen Führungen und Vorträgen. So informiert zum Beispiel der Historiker Martin Reich über das religiöse Leben in der Provinz. Zudem wird an Fundstücken aus der Region Geschichte lebendig, die das Ensemble "Classicvm" mit originaler Musik aus dem alten Rom auf Originalinstrumenten umrahmt. Bei einer eigenen Führung informiert Markus Gschwind, der Koordinator für archäologische Welterbestätten im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege über die anstehenden Baumaßnahmen im Kastell. Mit Einblicken in die römische Originalsubstanz.

Neben diesen wissenschaftlichen Schwerpunkten sind Gladiatorenkämpfe und Marschübungen geboten, an verschiedenen Ständen können die Besucher römisches Handwerk erleben, um sich dann im römischen Biergarten mit originalen Schmankerln aus der damaligen Zeit verköstigen zu lassen.

Natürlich gibt es auch ein spezielles Programm für Kinder, die auf dem weitläufigen, geschlossenen Areal auf Entdeckungsreise gehen können. Außerdem bietet sich Gelegenheit zum Töpfern, Mosaiklegen, Drechseln oder Flechten römischer Frisuren.

In diesem Jahr können zudem Familien und Gruppen die Möglichkeit nutzen, einmal wie ein richtiger Römer zu leben: Schlafen im Römerzelt, Kochen am Lagerfeuer, bei Patrouillengängen im Kastellgelände mitmarschieren, historisches Handwerk ausprobieren und, und, und. Die original historische Ausrüstung dazu wird gestellt. Anmeldung und Informationen unter www.bajuwaren-kipfenberg.de" class="more"%>.