Hörzhausen
"Die Mischung bei uns stimmt"

Erfolgscoach Fritz Dischinger ist stolz auf seinen SV Hörzhausen und blickt zuversichtlich nach vorne

12.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:42 Uhr

Sektdusche nach Hörzhausener Art: SVH-Cheftrainer Fritz Dischinger musste nach dem 0:0-Unentschieden in Feldkirchen einiges über sich ergehen lassen - Foto: J. Mattick

Hörzhausen (SZ) Was für ein Jubel, was für eine Freude: Seit dem Sonntag steht ja nun endgültig fest, dass der SV Hörzhausen die B-Klasse Neuburg verlassen darf – und 2014/15 eine Etage weiter oben um Punkte kämpfen wird. Was momentan in Erfolgstrainer Fritz Dischinger vorgeht – er verrät es jetzt.

Herr Dischinger, haben Sie den sonntägigen SVH-Feiermara-thon gut überstanden?

Fritz Dischinger: Ja – aber eher schlecht als recht. Schon direkt nach dem Spiel bekam ich so ziemlich alles ab, was man als Trainer so abbekommen kann: Sektduschen,. Bierduschen, ja sogar Schokoküsse ins Gesicht. Und dann habe ich mich auch selbst ein bisschen übernommen, was das Trinken angeht.

Hatten Sie erwartet, dass die Hörzhausener den Aufstieg so intensiv bejubeln?

Dischinger: Ehrlich gesagt nein. Es war ja allein schon beeindruckend, wie viele Fans mit nach Feldkirchen kamen und wie sie unsere Mannschaft dort mit allem unterstützten. Trompete, Trommel, Sirene – es war wirklich alles dabei, um uns zu diesem 0:0-Remis zu treiben, das wir ja noch brauchten.

Der Aufstieg des SVH jetzt am 11. Mai – das logische Resultat von harter Arbeit, oder einfach nur eine Sensation?

Dischinger: Als ich vor rund drei Jahren bei diesem Klub anfing, war er gerade Tabellenvorletzter in der B-Klasse gewesen – und es passte nicht wirklich viel. Damals hätte wohl wirklich niemand damit gerechnet, dass wir 2014 eine Etage nach oben klettern dürfen.

Und warum tun Sie es jetzt doch?

Dischinger: Vielleicht deshalb, weil mittlerweile die Mischung bei uns stimmt – einerseits aus „Kampfschweinen“, andererseits aus guten Technikern. Nahezu alle Spieler von uns haben sich zuletzt toll weiterentwickelt, wir besitzen eine sehr junge und gute Truppe.

An irgendwelchen Namen wollen Sie den aktuellen Erfolg wohl nicht festmachen?

Dischinger: Nein, jeder Einzelne von uns hat einen sehr großen Anteil daran. Natürlich tat uns die Verpflichtung von Matthias Rupp in der Winterpause enorm gut: Er ist hungrig, willig – und zieht gleichzeitig seinen Bruder Michael mit. Diese Beiden wären zweifellos für jede Mannschaft hier in der Gegend eine enorme Verstärkung. Aber nur sie jetzt zu nennen, wäre unfair. Unsere Defensivabteilung etwa macht in dieser Saison ebenfalls einen Superjob – und Keeper Robert Wenger ist sowieso erstklassig. Wirklich schade, dass er in der Sommerpause definitiv aufhören will. Ich hätte ihn sehr gerne zum Weitermachen überredet.

Aber bis jetzt sind Sie ja „nur“ aufgestiegen. Soll jetzt auch noch der Meistertitel her?

Dischinger: Natürlich, das wäre das I-Tüpfelchen auf diese tolle Saison. Allerdings haben wir noch ein unangenehmes Restprogramm vor uns, mit einigen Spielen gegen Reserventeams. Und bei denen weiß man am Saisonende ja nie so genau, wie sie gerade aufgestellt sind.

Blicken wir ein bisschen weiter nach vorne: Gibt es in der Sommerpause große personelle Veränderungen – oder bleibt Ihr Team zusammen?

Dischinger: Silvio Blättermann wird uns verlassen, er zieht mit seiner Freundin in die Gegend Nähe von Schwabmünchen. Und dass Robbi Wenger seine Laufbahn beendet, habe ich ja schon erwähnt. Ansonsten jedoch dürften wir keine Abgänge zu verkraften haben. Das bedeutet: Auch die beiden Rupp-Brüder bleiben definitiv beim SVH, sie gaben uns vor Kurzem ihre Zusage für 2014/15 – und das, obwohl sie von anderen Vereinen zum Teil tolle Angebote vorliegen hatten.

Was ist für den SV Hörzhausen 2014/15 in der A-Klasse drin?

Dischinger: Keine Frage, wir haben Respekt vor der neuen Spielklasse – aber keine Angst. Wenn wir erneut das abrufen, was unser Kader hergibt, dann werden wir 2014/15 definitiv nicht absteigen. Ich habe ja schon immer gesagt: Es ist deutlich leichter, eine Liga zu halten, als einen Aufstieg zu schaffen. Um am Saisonende eine Etage nach oben klettern zu dürfen, dafür musst du ein gesamtes Jahr lang stets auf höchstem Niveau spielen. Um Viertletzter zu werden, ist das nicht nötig.

Sie selbst werden am 28. Juni ja schon 45 Jahre alt. Besteht dennoch die Hoffnung, dass Sie auch in der A-Klasse gelegentlich als Spieler aushelfen – und vielleicht sogar den einen oder anderen Treffer erzielen?

Dischinger: Mein verletztes Knie hat sich in letzter Zeit leider wieder verschlechtert. Aber wenn Not am Mann ist, springe ich mit Sicherheit wieder ein. In so einer Situation wäre ich der Letzte, der draußen bleibt.

Das Interview führte

Roland Kaufmann.