Pullach
Der Deckel ist drauf

BC Aichach nach Auswärtserfolg in Pullach vorzeitig Meister der Bayernliga Süd

12.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:42 Uhr

Zwei Aichacher Meistermacher: Klubpräsident Volker Weingartner (l.) und Spielertrainer Marco Küntzel. - Foto: R. Rummel

Pullach (SZ) Nach dem 2:1-Auswärtserfolg vom Samstag beim SV Pullach steht endgültig fest: Die Fußballer des BC Aichach sind Meister 2013/134 in der Bayernliga Süd. Die Stimmung war der prekären Situation des Vereins aber angepasst.

Seit Monaten ist ja bekannt, dass die Mannschaft nach der Saison auseinanderbricht. Auch die weitere Zukunft des BCA an sich steht auf sehr wackligen Beinen. Zwar fanden am vergangenen Freitag wieder Gespräche bezüglich eines neuen Vorstands statt – „aber es gibt noch nichts Konkretes zu vermelden“, so der scheidende Präsident Volker Weingartner.

Neben den finanziellen Nöten fehlt auch die Struktur, die es nun wieder aufzubauen gilt. Nur mit wem und wer, das ist die brennende Frage. Weingartner: „Die Zeit drängt. Die Weichen für die neue Saison müssen umgehend gestellt werden – egal ob für die Bezirks- oder Kreisliga.“ In der Bayernliga gehen, wie berichtet, definitiv die Lichter aus.

Sportlich zeigte der BCA in Pullach noch einmal seine hohe Qualität. „Das war schon beeindruckend, wie die Aichacher hier aufgetreten sind“, sagt SVP-Trainer Frank Schmöller, einer der ersten Gratulanten nach dem Schlusspfiff. Trotz eines 0:1-Rückstands gegen eine ebenfalls starke Heimelf demonstrierte der BCA seine Ballsicherheit und legte ein enorm hohes Tempo in seine Aktionen. So entwickelte sich eine erstklassige Begegnung, die mehr als nur die rund 100 Besucher verdient gehabt hätte.

„Das ist unser Problem im Amateurfußball“, so Schmöller, der über den Besuch ebenso enttäuscht war wie über die Spielweise seiner Mannschaft ab der 60. Minute. „Wir haben da die Kontrolle völlig verloren“, so der SVP-Coach. Den Aichachern kam die Spielweise des Tabellenvierten entgegen. „Denn die Pullacher haben Fußball gespielt – und nicht mit einer Mauertaktik ihr Heil gesucht“, erklärt BCA-Coach Marco Küntzel.

Den Aichachern merkte man an, dass sie den Titel unter Dach und Fach bringen wollten. Von Beginn waren sie präsent und entwickelten den größeren Druck. Und dann jubelten plötzlich die Platzherren: Richard Heckel spielte genau in die Aichacher Schnittstelle, und Gianluca Simari hatte keine Mühe, allein vor Torhüter Michael Lutz die 1:0-Führung zu erzielen (28.). Pullach zeigte daraufhin seine Qualität bei ruhenden Bällen. Eine Freistoßvorlage von Christoph Meißner etwa setzte Orhan Akkurt nur knapp vorbei (34.) – und dann rettete Lutz mit einer Glanzparade bei Niklas Mooshofers Kopfball (39.).

Die Nadelstiche der Heimelf rüttelten die Aichacher nach dem Seitenwechsel wach. Der Ausgleich fiel trotzdem erst in der 79. Minute – bis Torjäger Christian Doll einen feinen Querpass von Sebastian Mitterhuber zum 1:1 einschob.

Anschließend wollte der Aichach alles klarmachen. Prompt war der Siegtreffer des BCA gut vorbereitet: Youngster Benedikt Krug beförderte mit einem wuchtigen Kopfstoß den Ball quer durch den gegnerischen Strafraum, Doll legte direkt auf den eingewechselten Ferdinand Weide ab – und dessen Schuss zappelte zum 2:1 für den Tabellenführer im Pullacher Gehäuse (78.).

Die Platzherren gaben sich aber nicht geschlagen. Zunächst fand ein Pullacher Treffer des eingewechselten Florian Baier wegen Abseits keine Anerkennung – und dann hielt Lutz den Meistertitel fest, als er einen frechen Lupfer von Burkibar Cissé in höchster Not aus der Gefahrenzone boxte.

Kurze Zeit später war endlich Schluss – und Weingartner durfte endlich die Champagnerkorken knallen lassen, wenn auch sehr zurückhaltend. Nein, eine echte Partystimmung wollte bei den Blauweißen nicht aufkommen – trotz des Titelgewinns in der Bayernliga Süd.