"Die Mannschaft hat die richtige Reaktion gezeigt"

18.05.2008 | Stand 03.12.2020, 5:54 Uhr

Der Klassenerhalt wird immer wahrscheinlicher: Die VfR-Spieler Christian Krzyzanowski (links), Maximilian Schneemeier (vorne) und Peter Krzyzanowski feiern den 6:1-Erfolg gegen Milbertshofen. - Foto: Fabian Ziegler

Ingolstadt (fcg) Mit zwölf Punkten fuhren die fünf Vereine aus der Region am 28. Spieltag der Bezirksliga Nord eine beeindruckende Bilanz ein. Lediglich der FC Gerolfing hatte beim 0:4 in Neufahrn keine Chance. Der VfR Neuburg schlug beim 6:1 gegen den TSV Milbertshofen einen Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt, der TSV Kösching eliminierte mit dem 2:1 beim TSV Dachau 65 die Gastgeber aus dem Rennen um Platz zwei. Der Türkisch SV Ingolstadt und der TSV Oberhaunstadt holten wichtige Punkte im Abstiegskampf. Türkisch gewann 3:2 in Sulzemoos, der TSV siegte mit 1:0 gegen Aschheim.

FC Neufahrn – FC Gerolfing 4:0 (2:0): "Das war eine völlig verdiente Niederlage und wohl unsere schwächste Saisonleistung", fand Gerolfings Spielertrainer Güngör Gürses wenig Freude am Auftritt seiner Mannschaft in Neufahrn. Nach dem Anpfiff erspielten sich beide Teams zunächst überhaupt keine Torchancen, die erste Gelegenheit der Partie nutzte der FC Neufahrn in der 18. Minute dann aber gleich. Torhüter Harald Steger, der den beruflich verhinderten Thomas Attenhauser ersetzte, wehrte eine Flanke von links genau zu einem am zweiten Pfosten postierten Neufahrner ab. Von dort wurde der Ball an den Fünfmeterraum geköpft, und der FCN verwertete zum 1:0. Daraufhin versuchten die Gäste nach vorne zu spielen, Torchancen sprangen dabei aber nicht heraus. Kurz vor dem Pausenpfiff musste Steger wieder hinter sich greifen. Neufahrn traf nach einer Standardsituation per Kopf zum 2:0. Auch nach der Halbzeit brachte Gerolfing kaum etwas zu Wege. "Wir haben schlecht nach vorne gespielt, der Gegner stand gut in der Defensive", analysierte Gürses. So entschieden die Gastgeber die Partie bereits in der 52. Minute. Die Gäste verloren den Ball, und ein Neufahrner Angreifer verwertete zum 3:0. Danach geschah kaum mehr etwas, Neufahrn markierte in der 90. Minute mit einer Kopie des dritten Treffers aber noch den Endstand. "Dieses Spiel müssen wir ganz schnell abhaken. Die verlorenen Punkte wollen wir uns im nächsten Heimspiel gegen Schleißheim zurückholen", blickte Gürses schnell wieder nach vorne.

FC Gerolfing: Steger, Olah, Vogler, Stenger, Dumitru, Koch (30. Daum), Gürses (70. Franz), Meyer (72. Adrion), Rammelmeier, da Silva, Nißl.

VfR Neuburg – TSV Milbertshofen 6:1 (3:1): Ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt gelang dem VfR mit diesem Kantersieg. "Die drei Punkte waren eminent wichtig, wir haben mit Garching und Dachau aber ein schweres Restprogramm", meinte Spielertrainer Christian Krzyzanowski. Bereits in der 12. Minute stellten die Gastgeber die Weichen auf Sieg. Alexander Egen spielte Johann Guppenberger frei, der die Gastgeber aus spitzem Winkel in Führung schoss. Auch danach war Neuburg überlegen, in der 29. Minute erleichterten die Gäste dem VfR aber das Leben. Milbertshofens Stefan Schober sah wegen Nachtretens Rot. Kurz vor der Pause wurde es erneut turbulent. Maximilian Schneemeier erzielte in der 43. Minute nach einer Ecke seines Trainers das 2:0 und erhöhte in der 45. Minute nach einem Egen-Zuspiel auf 3:0. Doch dies stellte noch nicht den Pausenstand dar, denn Yevheni Swadzba verkürzte noch auf 1:3. Auch im zweiten Durchgang hatte Neuburg das Spiel fest im Griff und spielte gut über die Flügel. In der 59. Minute köpfte Peter Krzyzanowski eine Ecke seines Bruders Christian in die Maschen. Bis zum Ende erhöhten David Ibraimovic mit einem Lupfer (69.) und Alexander Egen nach einem Doppelpass mit Peter Krzyzanowski (72.) auf 6:1. Milbertshofen traf in den zweiten 45 Minuten nur einmal die Unterkante die Latte, Neuburg hätte durch Alleingänge von Egen, Ibraimovic und Peter Krzyzanowski noch höher gewinnen können.

VfR Neuburg: Ragrovic, C. Krzyzanowski, Zohner, Fischer, Geiger (77. Möbius), Kadic, Fridlin, Guppenberger, Egen (76. Held), Schneemeier (65. Ibraimovic), P. Krzyzanowski.

TSV Dachau 65 – TSV Kösching 1:2 (1:1): Ein fußballerisches Feuerwerk brannte Kösching in Dachau ab, lediglich mit den Torchancen ging man sehr nachlässig um. "Wir waren spielerisch um Klassen besser. Bloß die Chancenverwertung passte nicht", berichtete Köschings Coach Rudi Hofweber. In der 10. Minute gab es allerdings keinerlei Grund zur Kritik. Harry Weller köpfte eine Ecke von Mario Chiaradia zur Führung ins Netz. Bis zur Pause erspielte sich Kösching weitere Torchancen, doch Weller aus acht Metern und Markus Braun gelang kein Treffer. Dachau war da effektiver. Köschings René Titan stieg bei einem weiten Freistoß in den Gästestrafraum nicht mit hoch und ermöglichte Stefan Keller den Ausgleich (30.). "René war wohl im Sekundenschlaf", schimpfte Hofweber. Auch die zweite Hälfte bestimmten die Gäste. Kösching bedrängte unentwegt das Tor der Heimmannschaft und hatte Chancen im Minutentakt. "Dachau hätte ein Debakel erleben müssen", so Köschings Trainer. Doch Paul Witek brachte beispielsweise den Ball gleich mehrmals nicht unter, Mehmet Özler traf nur den Pfosten und Dejan Micic scheiterte an der Latte. Dass die Gäste die Partie dennoch gewannen, lag an einer eher untypischen Szene. Die Köschinger fuhren in der 60. Minute einen Konter, und Weller entschied nach einem Querpasse von Chiaradia mit dem 1:2 das Spiel. "Nach zwei sieglosen Spielen hat die Mannschaft die richtige Reaktion gezeigt. Entschieden ist der Kampf um Platz zwei aber noch nicht", weiß Hofweber.

TSV Kösching: Klasek, Titan (75. Deindl), Tonch, Steiniger, Kreslin (60. Alzinger), Chiaradia, Micic, Braun, Özler (88. Weinmann), Witek Weller.

SV Sulzemoos – Türkisch SV Ingolstadt 2:3 (1:1): Der Türkisch SV meldete sich im Abstiegskampf zurück und reduzierte den Abstand auf den Relegationsrang auf drei Zähler. "Alle wussten heute, um was es ging. Mit einer Niederlage wären wir wohl weg gewesen", freute sich Türkisch-Trainer Sinan Grund. Die Gäste nahmen die Partie von Beginn an in die Hand und gingen in der 20. Minute in Führung. Mustafa Kadioglu setzte sich über die linke Seite durch und passte in den Strafraum auf Rauf Yildirim, der nur mehr zur Führung einschieben brauchte. Danach kontrollierte der Türkisch SV das Spiel und Sulzemoos spielte einige Male gefällig bis an den Strafraum, Torchancen gab es aber auf beiden Seiten kaum. Trotzdem konnten die Türken ihre Führung nicht in die Pause retten. In der 45. Minuten klärte die Grund-Truppe eine SVS-Ecke zwar zunächst, der Ball kam aber prompt zurück. Berat Breca bedankte sich und besorgte den Ausgleich. In der Halbzeitpause mahnte Grund seine Mannen, "hellwach zu sein". Dies beherzigten die Gäste, die nun läuferisch und kämpferisch zulegten. Diese Steigerung machte sich in der 60. Minute bezahlt, als Kadioglu einen Freistoß zur Führung verwandelte. Damit gaben sich die Grund-Schützlinge aber nicht zufrieden. In der 65. Minute verlängerte Ali Elmas einen Abschlag auf Yildirim ("Er machte ein ganz starkes Spiel", so Grund). Dieser tankte sich durch und erhöhte auf 3:1. In der Nachspielzeit verkürzte der SVS durch einen Breca-Freistoß auf 2:3, spannend wurde es aber nicht mehr.

Türkisch SV Ingolstadt: Karakac, Karaca, Calik, Güngör, Mahmod, Elmas, Albert (80. I. Demir), V. Demir (65. Tasgin), Tüter (89. Mert), Kadioglu, Yildirim.

TSV Oberhaunstadt – FC Aschheim 1:0 (1:0): Einen wichtigen Etappensieg für den Klassenerhalt schaffte der TSV unter seinem neuen Übungsleiter Matthias Ortner, der die Mannschaft seit dem Rücktritt von Arnold Kremser als Interimscoach betreut. Ortner nahm einige Änderungen vor: "Wir wollten offensiver spielen, deshalb habe ich auf die ’Doppel-Sechs’ vor der Abwehr verzichtet und stattdessen zwei offensive Mittelfeldakteure gebracht." Die Anfangsphase ging an die Gäste. Bereits in der dritten Minute zog ein FCA-Akteur aus 17 Metern ab, TSV-Keeper Klaus Honetschläger bewahrte sein Team aber mit einer Glanztat vor dem Rückstand. In der siebten Minute ging ein Aschheimer Kopfball über das Gehäuse, drei Minuten später wurde der TSV erstmals torgefährlich. Michael Müller köpfte nach einer Ecke drüber. Danach kontrollierten die Gastgeber die Partie, und in der 35. Minute gelang die Führung. Johannes Hofmeier köpfte eine Ecke von Bernhard Enzinger zum 1:0 ein. Kurz vor der Pause parierte Honetschläger einen Schuss aus spitzem Winkel. "In der ersten Hälfte lief der Ball gut", so Ortner. In der 47. Minute rettete der Pfosten die TSV-Führung, und dem Spiel der Gastgeber kam bis zur Einwechslung von Sebastian Richter die Struktur abhanden. Aschheim bemühte sich nun, spielte aber nicht zwingend. In der 80. Minute zwang Richter den FCA-Torhüter zu einer Fußabwehr, und in der 85. Minute versäumte es Johannes Hofmeier, die Partie zu entscheiden. Ortner konnte sich aber dennoch über einen geglückten Einstand freuen: "Wir können spielerisch sicherlich besser auftreten, betrachtet man unsere aktuelle Situation, war unsere Leistung aber in Ordnung."

TSV Oberhaunstadt: Honetschläger, T. Hofmeier (60. Finkenzeller), W. Fries, G. Müller, M. Müller, D. Fries, Enzinger (60. Richter), Eck (85. Wieczorek), J. Hofmeier, Korbel, Miholic.