Rohrenfels
Die magische Zahl ist erreicht

Fußball-Schiedsrichter bilden 22 Neulinge aus, darunter elf für die eigenen Reihen

30.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:17 Uhr

Wieder eine stattliche Zahl: Die Schiedsrichtergruppe Neuburg um Obmann Jürgen Roth (3.v.r.) hat heuer gleich einen zweiten Neulingslehrgang abgehalten. Verantwortlich für die Ausbildung der 22 Interessierten war Lehrwart Patrick Höpfler (r.), der Unterstützung von Sebastian Eder (l.) und anderen Kollegen erhielt. - Foto: S. Hofmann

Rohrenfels (DK) Die Schiedsrichtergruppe Neuburg hat ein Experiment zur allgemeinen Zufriedenheit beendet: Statt wie üblich einen gibt es in diesem Jahr gleich zwei Jahrgänge neuer Unparteiischer. Am Sonntag beendeten 22 Neulinge den Grundlagenkurs. Elf davon sind für die eigenen Reihen - was der Neuburger Gruppe gleich doppelt hilft.

Während draußen die letzten Ausläufer des Sturmes "Herwart" über den Fußballplatz fegten, ruhten 22 Augenpaare im Stüberl des SC Rohrenfels auf Schiedsrichterobmann Jürgen Roth. Er gab gegen 11 Uhr letzte Anweisungen, erklärte, was die angehenden Schiedsrichter in den kommenden Wochen und Monaten erwarten würde und hieß alle neuen Kollegen in der Gemeinschaft der Schiedsrichter willkommen - ganz gleich, ob es sich nun um neue Unparteiische für die eigene Gruppe oder eine andere oder gar Anwärter für den Trainer C-Schein handelte. Letztgenannte müssen nämlich seit vergangener Saison den Grundkurs mitmachen und auch drei Spiele leiten, um vom Fußballverband anerkannte Übungsleiter werden zu können. "Glaubt nicht, dass ihr schon alles wisst. Das hier war nur ein Grundlagenkurs", gab Obmann Roth den neuen Kameraden auf den Weg, bevor er das Wort wieder Lehrwart Patrick Höpfler (FC Zell/Bruck) übergab.

Dieser hatte zusammen mit Kollege Sebastian Eder (SV Holzkirchen) und anderen Schiedsrichtern der Neuburger Gruppe wieder für die Ausbildung der Neulinge verantwortlich gezeichnet. In zweieinhalb Tagen hatten Höpfler und Konsorten die Interessierten sowohl theoretisch als auch praktisch auf dem Rohrenfelser Gelände auf ihre zukünftigen Aufgaben vorbereitet. Höpfler betrachtete den zweiten Lehrgang in diesem Jahr mit gemischten Gefühlen, wie er unserer Zeitung verriet: "Würde ich nur auf die elf Neuen schauen, die zu unserer Gruppe stoßen, dann wäre der Aufwand viel zu groß. Da wir aber auch für unsere Nachbargruppen ausbilden, geht das schon in Ordnung", sagte der Lehrwart. Je schneller nun der Bayerische Fußballverband (BFV) bei der Datenerfassung ist, desto eher können die 22 Jungschiedsrichter angreifen: Zunächst werden sie bei Juniorenspielen eingesetzt, dann langsam an den Erwachsenenbereich herangeführt. Den Neuburger Neulingen steht dabei in gewohnter Manier ein erfahrener Kollege als Pate zur Seite. Den wird es letztlich auch allein wegen den Alters bei der Verstärkung brauchen: Denn zehn von ihnen sind 16 Jahre oder jünger, das "Nesthäkchen" Pascal Ketz (SV Echsheim) ist gerade einmal 13 Jahre alt.

Dass es neben den Mitgliedern anderer Gruppen und den C-Schein-Bewerbern letztlich elf Absolventen für die eigenen Reihen waren, hilft der Schiedsrichtergruppe Neuburg nicht nur in Zukunft die immer zahlreicheren Partien weiter zu besetzen - gerade die Einführung der B-Klasse Neuburg 2 stellt die Unparteiischen vor neue Herausforderungen. Auch in organisatorischer Hinsicht darf die Gruppe nun wachsen: Vor dem Lehrgang zählte die Neuburger Vereinigung 195 Mitglieder, danach sind es jetzt 206. Dadurch ist es laut Statuten des Fußballverbandes erlaubt, einen weiteren Stellvertreter in der Führungsebene zu installieren. Bislang hat Obmann Jürgen Roth (DJK Langenmosen) mit Manfred Häckel (SV Ludwigsmoos) einen Assistenten. Bei der Wahl im Januar darf sich nun ein zweiter aufstellen lassen. So kann die immer bürokratischer werdende Arbeit auf mehrere Schultern verteilt werden. Nicht zuletzt wegen dieses Umstandes hat Roth gegenüber unserer Zeitung am Sonntag gesagt: "Ich bin heute einfach nur glücklich."