Ingolstadt
Die Könige der Straße

Breakdancer aus ganz Europa trafen sich am Wochenende in Ingolstadt zum Tanzwettbewerb

06.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:09 Uhr

Hochkarätig besetzter Wettbewerb: Ingolstadt hat sich in der internationalen Breakdance-Szene etabliert. Am Wochenende traten die besten Tänzer in der Fronte 79 gegeneinander an - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Innerhalb von gerade einmal sechs Jahren hat sich der Ingolstädter Breakdance-Wettbewerb „Kings of the Street“ zu einer festen Größe in der internationalen Szene entwickelt. Am Wochenende standen die Tänzer in der Fronte wieder Kopf.

„Wir gehören in Deutschland zu den Top-3-Veranstaltungen“, sagt Adi Barthel vom Stadtjugendring, der den Tanzwettbewerb – in der Szene als Battle bezeichnet – vor sechs Jahren mit ins Leben gerufen hat. Vier, fünf Leute seien damals regelmäßig zum Trainieren in die Fronte 79 gekommen. Seitdem hat sich viel verändert. Der harte Kern der Ingolstädter Breakdancer besteht jetzt aus rund 50 Tänzern. Die einheimischen Teilnehmer sind bei „Kings of the Street“ mittlerweile trotzdem in der Minderheit. Nur vier der 20 Mannschaften – sogenannte Crews – kamen am Samstag aus Ingolstadt, denn längst ist der Wettbewerb in ganz Deutschland und im Ausland bekannt. Aus Österreich, Tschechien, Frankreich, Ungarn und Polen kamen Tänzer ins Ingolstädter Jugendzentrum. Die späteren Sieger, die Eastside Bboys, waren sogar aus der Ukraine angereist.

„Unser Ziel, in Ingolstadt eine Breakdance-Szene aufzubauen, haben wir erreicht“, so Barthel. „Jetzt gilt es, sie zu pflegen.“ Und dazu gehörten eben auch hochkarätige Veranstaltungen, bei denen die Nachwuchstänzer gegen die Großen der Szene antreten können.

Dass bei „Kings of the Street“ nicht so hohe Gagen gezahlt werden wie bei Veranstaltungen in Berlin oder London, akzeptieren selbst Stars wie DJ Renegade. Sonst legt der Brite bei Breakdance Battles in Las Vegas oder in Japan auf, aber am Samstag sorgte er mit seinem Kollegen F-oNe aus Göppingen in der Fronte für die richtige Beschallung. „Die DJs sind außer von der Atmosphäre in der Fronte von unserem Förder- und Projektcharakter begeistert“, sagt Barthel. Schließlich ist der Tanzwettbewerb eine Veranstaltung des Stadtjugendrings und die Förderung des Nachwuchses steht trotz allem nach wie vor im Mittelpunkt. Ingolstädter Breakdancer haben mittlerweile ein beachtliches Niveau erreicht. So gewann die Crew Los Caballeros, bei der auch einige Münchener mittanzen, bereits etliche Battles. 2013 tanzte sie bei „Kings of the Street“ im Finale. Heuer war allerdings im Halbfinale Schluss. Die Ukrainer waren einfach nicht zu schlagen.