Schrobenhausen
Kunstvolles und Nützliches mit Pfiff

Die Ausstellung "Kunst & Handwerk" im Pfarrsaal erfreute sich guter Nachfrage

06.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:09 Uhr

 

Schrobenhausen (SZ) Schon zur Eröffnung am Samstag ist die Ausstellung „Kunst & Handwerk“ im Pfarrsaal gut besucht, am Sonntag ebenso. 26 Aussteller, darunter sowohl gute Bekannte als auch Erstaussteller erwarten die Besucher und gehen gern auf deren Fragen und Wünsche ein.

„Ihr bürgt mit euren Namen für Qualität“, wendet sich zweite Bürgermeisterin Inge Eberle zur Eröffnung an die Initiatorinnen Ingrid Edlmann, Gabi Karl und Ute Natzer, die sich als langjährig bewährtes Team erwiesen hätten. Kunst habe viele Facetten, Kunsthandwerk wolle erlernt sein. Wie viel Arbeit dahinterstecke, sei oft nur zu erahnen. Ihr Dank gilt daher allen Kunstschaffenden, sowie natürlich den Organisatorinnen, die auch nie vergäßen, eine soziale Einrichtung zu unterstützen. Diesmal ist zum bereits zweiten Mal das Altenheim St. Georg an Bord. Gordana Kitic, die als geronotpsychiatrische Fachkraft mit weiteren Kolleginnen in der Seniorenbetreuung im Heim arbeitet, hat eine breite Palette an geschmackvollen und oft zugleich nützlichen Dingen im Angebot. Das Gros ist von Senioren – teils mit Unterstützung der Betreuerinnen – angefertigt worden. Da gibt es bunte Topflappen, Ensembles aus Mützen mit passendem Schal, Schultertücher, farbenfrohe Seidentücher und witzige Oktoberfestherzen, Filztrachtenhüte, Papiertaschentuchtaschen, Windlichter, Nadelkissen und vieles mehr.

Auch der Eine-Welt-Laden war zunächst als soziales Projekt zu „Kunst & Handwerk“ gekommen. „Dann hat es ihnen so gut gefallen, dass sie nun als normaler Aussteller dabei sind“, erzählt Natzer lächelnd. Anders als noch vor einigen Jahren ist dem Angebot des Eine-Welt-Ladens keineswegs mehr anzusehen, woher die Ware stammt. Die wunderschönen, luftig-leichten, trotzdem garantiert wärmenden Alpaka-Strickwaren aus Peru sind in verschiedenen topmodischen Farben gehalten und als Set aufeinander abgestimmt, manche Schals, Mützen oder Pulswärmer können ganz verschieden kombiniert werden. Die angebotenen Filzarbeiten stammen aus Nepal, auch sie garantieren wohlige Wärme für den Träger. Geschäftsführerin Regina Schneider erläutert Interessierten gern, was es mit den Fairtrade-Siegeln auf sich hat. Wichtig sei ein Lohn, von dem die Menschen leben können. „Und die Kinder in die Schule schicken“, ergänzt ihre Stellvertreterin Maria Götz.

Erstmals dabei ist Sylvia Winkler, die Kreationen aus Holz, Edelstahl, Eisen, Pappmaché, kombiniert mit Sand und Lack, oder aus Fieberglas erstellt. Sie ist Natzer in Augsburg auf einer Ausstellung begegnet und wurde sozusagen vom Fleck weg für „Kunst & Handwerk“ engagiert. Im Hauptberuf Krankenschwester, findet Winkler Ausgleich in der Arbeit mit ganz verschiedenen Materialien, aus denen sie unter anderem außergewöhnliche Lampen herstellt. Ihr erster Eindruck von Schrobenhausen? „Total nett“, sagt sie und im nächsten Moment verkauft sie das erste Stück. „Ich mag den Mond“, sagt eine ältere Dame und zeigt auf ein Bild. Denn der Mond passe „genau dorthin, wo das Licht durchs Fenster ins Zimmer fällt“. So wandert der Mond aus Regensburg in eine Schrobenhausener Wohnung. Aquarelle und Kollagen von Mary Leistle finden sich auf der Bühne, daneben hat Karin Mayr-Seitz allerlei aus kunterbunten Stoffen ausgestellt. Loopschals, Handytaschen oder – für alle, die wie sie Kinder im Pixi-Buch-Alter haben – praktische Stofftäschchen für die kleinen Büchlein, die sonst so leicht Ecken bekommen. „Vor allem, wenn sie im Auto herumliegen“, weiß die Mutter von vier Kindern, die zunächst mit Patchworkarbeiten angefangen hat.

Bei Gabi Karl sind wie gewohnt diffizile Klosterarbeiten zu bewundern, bei Ingrid Edlmann interessante Schmuckstücke, bei Natzer Arbeiten aus Wachs. Für Weihnachtskrippen scheint es noch etwas früh, doch auch die sind da, ebenso Fotografien, Laubsägearbeiten, florale Gestecke, Drahtarbeiten, Gedrechseltes und Glasobjekte. Kein Wunder, dass Eberle viele Anregungen für Geschenke gefunden hat.