Roth (ub) Bei herrlichem Sommerwetter hat der Männergesangverein Germania Roth das Publikum im Rother Schlosshof mit Liedern begeistert, die in unserer Region nur wenig bekannt sind.
"Die schönsten Kärntner Lieder" hieß das Motto der Matinee. Reinhold Marino führte humorvoll, witzig und charmant durch das Programm, Günther Fink zeigte sich als versierter Chorleiter. Er hatte auch sämtliche Lieder für den vierstimmigen Männerchor bearbeitet.
Kärnten weist einen riesigen Schatz an Volksliedern auf. Aus der Fülle dieser melodisch einzigartigen Lieder ragen besonders die Liebeslieder heraus, die sich mittlerweile in ganz Österreich, aber auch in Südbayern großer Beliebtheit erfreuen. Günther Fink hat mehr als 30 Jahre Kärnten als Skifahrer besucht und die Lieder kennen und schätzen gelernt. Mit seiner Begeisterung dafür hat er den MGV Germania Roth angesteckt. Deshalb hatte man ein Programm mit ausschließlich Kärntner Liedern einstudiert.
"Karntnerisch, karntnerisch, dös greift ans Gmüat, is wia a Blüamle, das alleweil blüaht" - mit diesem flotten Auftaktlied begrüßten die 25 Sänger der Germania das Publikum. Urlaubsstimmung kam auf, als der Chor das Lied "Mei Jodler geaht abe weit abe ins Tal, da kimmt von da Hüttn zu mir her a Hall" präsentierte. Die kräftigen Männerstimmen und der saubere vierstimmige Gesang erfreuten die Zuhörerinnen und Zuhörer, die nicht mit Applaus geizten.
Die Liebe ist das ewige Thema der Menschen. So auch in Kärnten, wo im Lied "Lei a Musi zan tanzn" die Sehnsucht nach Liebe mit dem Wunsch nach einem flotten Tänzchen verknüpft werden. Ein zauberhaftes Liebeslied war auch der Titel "Über die Alma, übers Halma, wann du nit kimmst, so schrei ma, wann du hergeast kehr zua, i lass di eina, mei Bua". Die Fernsehzuschauer kennen die Melodie als unverwechselbares Merkmal der Sendung "Unter unserem Himmel".
Sehr poetisch und nachdenklich dann das ruhige Kärntner Volkslied "Is scho still um an See", das durch einzigartige Naturschilderungen besticht und durch den Hauch der Todesnähe anrührt. Der MGV Germania Roth sang dieses Lied schon einmal vor vielen Jahren am Rothsee bei der Beerdigung eines langjährigen Chormitglieds.
Lustig das Lied vom "Schmeichelkätzle", das beim Schmusen die scharfen Krallen einzieht. Schwermütig dagegen das traurige Lied "Bist du net bei mir", das von der Einsamkeit erzählt, wenn der geliebte Partner plötzlich nicht mehr da ist: "Es Lebn is gschwind umma und das Jungsein a Tram", endet diese Volksweise aus Kärnten.
Lebensfreude verströmte das Kärntnerlied "O Diandle tiaf drunt im Tal", in dem es erneut um das unerschöpfliche Thema Liebe ging. Mit dem fröhlichen Volkslied "Wann i durchgeh durchs Tal" und dem Wunsch "Ja pfiad enk Gott" endete die Matinee des Männergesangvereins Germania Roth im sommerlich heißen Innenhof von Schloss Ratibor. Der herzliche, lang anhaltende Applaus des Publikums zeigte, dass der Chor die Herzen erreicht hatte.
