Roth
Schauacker, Plastik und Ziegen

Kreisgruppe Roth im Bund Naturschutz veröffentlicht ihr Programm für das zweite Halbjahr

02.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:57 Uhr
Neue Heft und neue Geschäftsstelle: Über die aktuelle Ausgabe des Magazins "Die Distel" und die neuen Räumlichkeiten in der Rother Traubengasse freuen sich Kreisgruppengeschäftsführer Richard Radle und die Kreisgruppenvorsitzende Beate Grüner. −Foto: Foto: Fischer

Roth (sfi) Das neue Heft "Die Distel" mit einigen Rückblicken aus dem laufenden Jahr und vielen Programmpunkten für die kommenden Monate ist da.

Der Roths Kreisgruppengeschäftsführer des Bund Naturschutz Richard Radle und die Kreisgruppenvorsitzende Beate Grüner stellten die Ausgabe Nummer 55 am Mittwoch vor.

"Das große Highlight im ersten Halbjahr war ganz klar der Schauacker", sagte Radle. Bei dem Acker handelt es sich um ein Gelände in Landersdorf bei Thalmässing, das als sogenannte "Dreifelderwirtschaft" kultiviert wird. Abgetrennte Abschnitte werden jedes Jahr abwechselnd und schonend mit Sommergetreide, Wintergetreide und Brache kultiviert. So können viele Pflanzen und Kräuter sprießen. "Wir wollen damit zeigen, wie viele Sorten es gibt", so Radle. Die meisten Wildkräuter werden vor allem wegen der intensiven Landwirtschaft immer mehr zurückgedrängt. Auf einer Gesamtfläche von rund einem Hektar informieren Schautafeln über den jeweiligen Kräuternamen und Eigenschaften. Anfang Juni fand die große Eröffnungsfeier mit vielen Ehrengästen statt. Der Acker kann rund um die Uhr besucht werden.

Besuchen können die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Roth inzwischen auch die neue Geschäftsstelle des Bund Naturschutz (BN) in Roth. Seit Mitte März befindet sich diese in einem Haus in der Traubengasse und damit deutlich näher an der Innenstadt als zuvor. Die hellen Räume seien zu dem früheren Quartier außerhalb der Stadt kein Vergleich, stellte Grüner fest. Viele Passanten hätten den ehemaligen Räumlichkeiten keinen Besuch abgestattet. Zu weit weg von der Innenstadt und doch eher unscheinbar seien diese gewesen.

Das ist jetzt anders. "Hier geht es jetzt zu wie auf dem Plärrer", sagt Grüner und lacht. Viele Bürgerinnen und Bürger kämen vorbei, stellten Fragen oder holten sich Infomaterial ab. Dank der neuen zentralen Lage wird sich die Umweltschutzgruppe in diesem Jahr auch erstmals am Rother Altstadtfest beteiligen. Die Besucher können am Stand des BN dann unter anderem an einem "Plastik-Quiz" teilnehmen.

Das Thema Plastik beschäftigt die Verantwortlichen beim Bund Naturschutz ohnehin seit langer Zeit. Vor einigen Wochen verschickten die Mitglieder des neu gegründeten Arbeitskreises "Müllvermeidung" einen Fragebogen an einzelne Haushalte in Roth. Die Bewohner sollten beispielsweise angeben, wie viele gelbe Säcke sie im Monat befüllen müssen und ob sie Obst und Gemüse in Plastikverpackungen kaufen. Eine genaue Auswertung dazu gibt es noch nicht. Die Fragebogenaktion soll jetzt erst einmal auf den gesamten Landkreis ausgeweitet werden. "Was wir bis jetzt so mitbekommen, treibt das Plastikthema viele Menschen um", sagt Grüner.

Für die Umweltschützer gab es im ersten Halbjahr noch ein weiteres Projekt. In Pyras hat der Bund Naturschutz in den vergangenen Monaten ein Sandgrubengelände gekauft. Freiwillige haben die Fläche daraufhin entbuscht und zurechtgeschnitten. Seit einigen Wochen leben eine Schafs- und eine Ziegenherde dort.

Das Heft "Die Distel" liegt kostenlos beim Landratsamt Roth, verschiedenen Behörden und bei den Kreisgruppengeschäftsstellen aus. Neben Berichten, Bildern und einem Veranstaltungskalender enthält die aktuelle Ausgabe erstmals eine eigene Kinderseite. Jungen und Mädchen der Montessori-Schule Büchenbach haben diese in einer Arbeitsgruppe entworfen. Auf der Seite befindet sich beispielsweise ein Experiment zum Nachmachen: "Wann gedeiht eine Pflanze am besten? "