Gachenbach
Die Hallenspezialisten

07.09.2011 | Stand 03.12.2020, 2:26 Uhr

Gachenbach (SZ) Vor Ort anschauen, über was später beschlossen werden soll: Das will der Gachenbacher Gemeinderat künftig nicht nur im Rahmen seiner Gemeinderundfahrt tun. Deswegen hat er nun einen Bauausschuss installiert.

Die Halle ist auf jeden Fall ein Blickfang: Wer von Hörzhausen aus nach Peutenhausen kommt, der sieht nicht mehr zuerst den Kirchturm, sondern eine riesige, hellgraue Wand. Der Gemeinderat hatte dem Landwirt, der diese Halle gebaut hat, dafür vor einiger Zeit sein Einvernehmen gegeben. „Wenn wir das vorher angeschaut hätten, wären wir vielleicht zu einem anderen Ergebnis gekommen“, meinte Bürgermeister Alfred Lengler jetzt. Denn schon mit ein paar Details, einem kleinen Knick mit Zwischendach etwa, hätte die Halle optisch ansprechender gestaltet werden können, meinte Lengler am Dienstagabend.
 

Diese Halle, aber auch andere, ähnliche Neubauten wie zuletzt unweit der Ziegelstraße in Gachenbach haben beim Gachenbacher Bürgermeister offenbar für einen Meinungsumschwung gesorgt: Ein Bauausschuss muss her. „Ich war bisher der Meinung, so etwas brauchen wir nicht“, gestand Lengler. Aber Fälle wie die Peutenhausener Halle hätten gezeigt, dass man vor Ort viel besser sehen könne, wie sich ein Bauvorhaben auf seine Umgebung auswirkt. Man könne zudem mit dem Bauwerber und seinen Nachbarn sprechen, um auf mögliche Probleme aufmerksam zu werden. Diese Möglichkeiten habe der Gemeinderat nicht, wenn er in seinem Sitzungssaal lediglich die Pläne auf den Tisch und einen Lageplan an die Wand projiziert bekomme. Das sahen die Gemeinderäte auch so und votierten einstimmig für die Einrichtung eines Bauausschusses.

Das neue Gremium besteht aus Bürgermeister Alfred Lengler als Vorsitzendem, zwei CSU-Räten (Konrad Schneller und Josef Hofberger), zwei FW-Vertretern (Roland Bux und Albert Felber) und Hermann Lehmer von der Neuen Liste. Vertreter sind Anton Blöckl, Simon Plöckl, Michael Rieblinger, Brigitta Wollesack und Hermann Karl. Dabei sein soll auch immer Baurechtsspezialist Hermann Wenger von der VG.

Der Ausschuss hat keine festen Sitzungstermine, sondern soll einberufen werden, wenn Bauanträge vorliegen, die ein gewisses Konfliktpotenzial bergen oder anderweitig den Rahmen sprengen. Die Mitglieder des Ausschusses werden sich dann vor Ort treffen. Beschlüsse fassen wird das Gremium nicht, sondern dem Gemeinderat beratend zur Seite stehen.