Neuburg
Die Genossen wollen das Arco verkaufen

14.02.2011 | Stand 03.12.2020, 3:09 Uhr

Sprachen über Stadtentwicklung und Verkehrsfragen: SPD-Fraktionschef Horst Winter (l.) und Stellvertreter Karl-Heinz Katzki. - Foto: Frank

Neuburg (kpf) Die Neuburger SPD-Stadtratsfraktion will das Arcoschlösschen verkaufen. Michael Kettner hat das Thema wiederbelebt. Die beiden Fraktionschefs Horst Winter (Vorsitzender) und Karl-Heinz Katzki (Stellvertreter) teilten gestern im Rahmen eines Pressegesprächs mit, die SPD wolle nicht länger an dem Restaurant am Donauhang festhalten.

Um das Objekt attraktiver zu machen, wolle man aber abwarten, bis das Übernachtungshaus als Erweiterung des Arco genehmigt ist. "Dann gibt es keinen vernünftigen Grund mehr, das Arco nicht mehr zu verkaufen", findet Karl-Heinz Katzki.

Ein weiteres großes Thema ist der Straßenverkehr. "Wir verschließen uns einer zweiten Donaubrücke nicht", versichert Katzki, doch allmählich halte er eine Brückendiskussion für überflüssig. Katzki und Winter befürworten eine Ertüchtigung der bestehenden Brücke durch einen dreispurigen Ausbau. Nach Ansicht der Genossen wäre das durchaus möglich, ungelöst ist allerdings die Frage, wie es dann bis zum Hubereck weitergehen soll. Außerdem fordern die Sozialdemokraten bei künftigen Straßenerneuerungen nur noch Flüsterasphalt zu verwenden. "Das bringt schon was für die Anlieger", ist Horst Winter überzeugt. Auch soll der Schulbusverkehr an der Luitpoldstraße verschwinden. Die SPD schließt sich dem Vorschlag des Verkehrsarbeitskreises an und ist für einen Busbahnhof auf dem Gelände des Brändströmkindergartens und eine weitere Busschleife im Bereich der Lassignykaserne für die Schüler von Descartes-Gymnasium und Paul-Winter-Realschule.

Große Defizite bei den Parkplätzen sehen Winter und Katzki nicht. Wenn am Bahnhof weitere 100, auf einer Verlängerung der Schlösslwiese nochmals 100 und in einem Parkhaus in der Eybstraße 200 neu entstehen, sei das für Neuburg ausreichend.

Nicht ausreichend ist nach Ansicht der Fraktion der soziale Wohnungsbau. "Seit zehn bis 15 Jahren ist über die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft nichts neues hinzugekommen", stellt Horst Winter fest. "Als Stadt müssen wir es uns leisten, auch mal was Neues hinzustellen."

Die bauliche Entwicklung sehen die Genossen im Neuburger Westen. Man dürfe die Ausweisung von Baugebieten aber nicht übertreiben, sondern müsse an die demografische Entwicklung denken und bei den Planungen an ältere Menschen denken. Im Osten der Stadt soll ein Grüngürtel entstehen, der sowohl der Naherholung als auch der sportlichen Nutzung dienen soll. Baulich soll kein Wildwuchs in Richtung Osten entstehen. Katzki räumt ein, die Stadt müsse bei Planung und Grunderwerb "noch deutlich besser werden".

Im Schulterschluss mit der Kreistags-SPD sind auch die Neuburger Genossen für einen Energieatlas, der Gebiete für Biogasanlagen und Windenergienutzung ausweisen soll. "Die Stadt soll sich da mit einbringen", fordert Katzki. Ein solches Gebiet könnte seiner Ansicht nach zwischen Joshofen und Unterstall sein.