Die Gemeinde klagt weiter

28.05.2009 | Stand 03.12.2020, 4:55 Uhr

Mit einem Regenrückhaltebecken wäre der Leitenbach am Dienstag nicht so stark angestiegen. Zwischen Burgheim und Illdorf wird nun Abhilfe geschaffen. - Fotos: Maier

Burgheim (pm) Die Rechtsschutzversicherung gab grünes Licht – damit wird der Markt Burgheim in Sachen Räumung des Bertoldsheimer Stausees den Klageweg weiter beschreiten.

Bürgermeister Albin Kaufmann informierte den Gemeinderat, dass die Gemeinde auch moralische Unterstützung erhielt. Der Neuburger Segelclub (wir berichteten), mehrere Fischwassereigentümer, darunter Gräfin Du Moulin, sowie die Interessengemeinschaften Hochwasser aus Ingolstadt und Tapfheim ermunterten den Markt Burgheim zum Gang durch die Gerichte. Klagen selbst kann nur noch die Gemeinde, für alle anderen sind die vorgeschriebenen Fristen abgelaufen. Schon nächste Woche werden die Archäologen das neue Burgheimer Baugebiet "Am Rainer Weg" verlassen. Die Architekten Herb und Tremel erläuterten die Erschließung des Baugebietes. Bei der Wasserentsorgung entschloss man sich für das qualifizierte Trennsystem, wonach das Schmutzwasser über die Kläranlage und das Oberflächenwasser über das Grundwasser entsorgt werden. Diskussion gab es zur Straße. Während Bürgermeister Albin Kaufmann eine Kombination aus Asphalt und Pflaster bevorzugt, sprachen sich die Gemeinderäte Johannes Hieber und Peter Specht wegen Lärmbelästigung gegen Pflaster aus. Ansonsten werden moderne, wasserdichte PE-Schächte eingebaut, die Telekom verlegt Leerrohre und jedes Haus erhält einen Gasanschluss. Auf die Anwohner der Straßer Nussbaumstraße kommen noch finanzielle Belastungen zu. Bei Fertigstellung der Erschließung durch die Burgheimer Tiefbaufirmen Schmid und Holl werden rund 128 000 Euro fällig. Dieser Betrag wird auf die Anlieger umgelegt. Leerrohre für verschiedene Versorgungen werden so weit wie möglich eingebaut.

Eine Photovoltaikanlage in der Nähe eines denkmalgeschützten Gebäudes war Ende vergangenen Jahres in Burgheim ein unangenehmes Thema. Der Ortlfinger Manfred Lösch, Nachbar der Kirche, möchte auf zwei Dächern entsprechende Anlagen errichten. Auf der großen Maschinenhalle sollen es 20 KWp werden, auf einem kleineren Gebäude 5,8 KWp. Zu letzterem hat das Landratsamt keine Einwände. 20 KWp auf der großen Halle sind nach Mitteilung des Denkmalamtes zu viel, lediglich Teilflächen könne man zustimmen.

Dem Rahmenvertrag zur Stromlieferung, den der Bayerische Gemeindetag mit dem EON-Konzern ausgehandelt hat, stimmte der Gemeinderat zu. Der Vertrag betrifft die östlichen Ortsteile von Burgheim.

Das Unwetter vom vergangenen Dienstag machte es deutlich. Ein Regenrückhaltebecken am Leitenbach zwischen Burgheim und Illdorf, würde die Hochwassersituation im Angerbereich entschärfen. Das Konjunkturprogramm II hilft dabei. Die Gemeinde ist Eigentümer eines Grundstücks bei der ehemaligen "Stellung." Dort könne man am Leitenbach ein Regenrückhaltebecken mit mehreren hundert Kubikmeter Fassungsvermögen schaffen. Die Kosten belaufen sich auf knapp 50 000 Euro, wobei 22 000 Euro aus dem Konjunkturpaket II als Zuschuss fließen würden. Auf Anregung von 3. Bürgermeister Sebastian Zitzmann stimmte der Gemeinderat einer Auftragsvergabe für eine Planung zu. Die Baumaßnahme soll bis Ende 2010 abgeschlossen sein.

Einen Biberbeauftragten wird es in absehbarer Zeit in Burgheim nicht geben. Ein Mittelsmann zwischen "Biber, Mensch und Landwirt," wie Bürgermeister Albin Kaufmann meinte, konnte nicht gefunden werden. Gemeinderat Franz Käs, der selbst Jäger ist, meinte dazu, dass Ulrich Sorg vom Haus im Moos den Frust der Bauern nur auf andere verteilen möchte. Der Biberbeauftragte wäre nur ein Prügelknabe.

Schließlich informierte Bürgermeister Albin Kaufmann den Gemeinderat, dass durch die schweren Regenfälle vom Dienstag Wasser in den Kindergarten eingedrungen ist und einen leichten Schaden verursacht hat. Eine entsprechende Versicherung hat der Gemeinderat im vergangenen Jahr abgelehnt.