Die ganze Region im Oldtimer-Fieber

22.06.2008 | Stand 03.12.2020, 5:49 Uhr

Dieser schmucke weinrote Zweisitzer zog die Blicke bei der Wertungsprüfung am Ingolstädter Westpark auf sich. - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Wundervolles Rallye-Wetter, der faszinierende Geruch von Motorenöl, Benzin und alten Autos: Drei Tage lang beherrschte das Oldtimer-Fieber wieder einmal die Region rund um Ingolstadt.

Etwa 200 knatternde Kisten waren bei der dritten Donau Classic auf den insgesamt rund 500 Kilometer langen Rundkursen dabei, die Akzeptanz der doch noch recht jungen Veranstaltung ist im dritten Jahr bereits bemerkenswert groß.

"Es war ein grandioser Erfolg", so Organisator Robert Faber, "besser hätte es nicht laufen können." Spätestens jetzt nach der dritten Runde habe sich die Donau Classic endgültig in der Region etabliert. Auch mit der Teilnahme ist Robert Faber mehr als zufrieden. Bei soviel Zufriedenheit ist es auch wenig verwunderlich, dass die vierte Auflage der Donau Classic vom 18. bis 20. Juni 2009 bereits in trockenen Tüchern ist.

Von den grandiosen Horchs aus den frühen 30er Jahren bis hin zu modernen Porsche-Modellen aus den 80er Jahren war heuer so ziemlich alles vertreten, was sich Autofans auf einer Oldtimer-Rallye zu sehen wünschen. Alleine Audi Tradition steuerte zehn historische Fahrzeuge bei, vom legendären Horch 853 A über den DKW 1000 SP bis hin zum Audi Coupé S oder dem Sport-Quattro von 1984.

Selbstredend waren auch zahllose automobile Legenden anderer Marken stark vertreten, Bentley zum Beispiel, Lamborghini, Ferrari, Aston Martin, Mercedes oder auch die traditionsreichen Engländer wie Jaguar, Triumph oder Austin. Es war eine dreitägige Augenweide, was da alles über die Straßen der Region knatterte. Und tausende Menschen standen an den Straßenrändern und applaudierten den Legenden aus Lack und Blech.

Den Piloten der jüngeren Jahrgänge blieb die ganz große Aufmerksamkeit allerdings mitunter etwas verwehrt. Denn ein Porsche 911 SC beispielsweise ist halt doch noch ein bisserl jung für eine Oldtimer-Rallye und kann demzufolge kaum mit so viel Aufmerksamkeit rechnen wie ein ehrwürdiger Horch.

Ein ganz besonderes Fest scheint die Donau Classic Jahr für Jahr erneut für die "Audianer" aus der gesamten Region zu sein, die quasi im Zeitraffer ihre ganze Firmengeschichte vorbeirollen sehen. Und so hört man nicht selten am Straßenrand Bemerkungen wie "Den hat dei Opa baut" oder "Den hat der Papa a amoi gfahrn". Rollende Heimatgeschichte sozusagen.

Galaabend zum Abschluss

Natürlich hat so eine Rallye auch ihren sportlichen Anspruch. Einzelfahrer und Teams buhlen deshalb um die Punkte bei Gleichmäßigkeitsfahrten und Sonderprüfungen, um möglichst weit vorne im Klassement zu landen. Und für all die tollkühnen Helden gab es zum Abschluss einen Galaabend samt der obligatorischen Preisverleihung bei gepflegter Jazzmusik im Festsaal des Theaters Ingolstadt. Und selbst diese Gala hat inzwischen nicht nur wegen des bemerkenswerten Menüs ein Niveau erreicht, die sich mit allen großen Rallye-Galas in Deutschland messen kann.

Der Pokal für den Gesamtsieger ging in diesem Jahr an Peter Krieglsteiner und Holger Wurft in einem Porsche 911 SC aus dem Jahr 1982, gefolgt von den Teams Thilo Giebels / Udo Volckmann und Alexandra und Thomas Engl ebenfalls auf Porsche 911. Audi Tradition schaffte es mit dem Team Michael Schmatloch / Gerhard Gruber in einem Audi Coupé S auf Platz 14 im Gesamtklassement und auf Platz zwei in der Sonderklasse "Vier Ringe". Die Sieger in dieser Kategorie heißen Gerhard und Ralph Wilde.

In der Mannschaftswertung schaffte es Audi Tradition auf den beachtlichen dritten Platz. Das beste Damenteam schließlich stammt auch aus der Region: Iris und Marianne Büchl, ebenfalls unterwegs im einem Audi Coupé S, nahmen diesen Preis voller Stolz entgegen.