Ingolstadt (DK) Bei der Mittagsvisite am Dienstag, 18. Juni, um 12.30 Uhr im Deutschen Medizinhistorischen Museum geht es um einen frühen Bestseller der medizinischen Ratgeberliteratur - geschrieben von einer Frau.
Im Jahr 1901 veröffentlichte die Ärztin Anna Fischer-Dückelmann (1856-1917) das Buch "Die Frau als Hausärztin". Auf über 1000 Seiten befasste sie sich darin mit Themen wie Krankheitsbehandlung, persönlicher Hygiene und Gesundheitserziehung. Das Buch wurde ein internationaler Erfolg. Es richtete sich dezidiert an Frauen und berief sich auf die damals aktuellen Bewegungen der Naturheilkunde und der Lebensreform. In der Mittagsvisite erläutert Dr. Alois Unterkircher, warum auffallend viele Ärztinnen der ersten Generation derartige populärmedizinische Bücher verfassten, und inwiefern darin Debatten der ersten Frauenbewegung, etwa zur Schädlichkeit einschnürender Korsetts oder zur Schwangerschaftsverhütung, aufgegriffen wurden.
