Die eingeschobene Brücke

10.09.2008 | Stand 03.12.2020, 5:37 Uhr

Ortstermin an der Baustelle: Bahn-Projektleiter Hartmut Völker (von links), Andreas Fischer von der Tiefenbauverwaltung des Kreises, Selena Gmeiner von der DB-Bauüberwachung, Landrat Hubert Faltermeier und der Saaler Bürgermeister Peter Buberger. - Foto: Mayerhofer

Saal (DK) Übernächstes Wochenende wird bei Saal eine neue Eisenbahnbrücke an die Stelle der alten geschoben. Wie das genau funktioniert, erklärten jetzt Hartmut Völker, der Projektleiter der Deutschen Bahn (DB), und Ingenieur Andreas Fischer von der Tiefenbauverwaltung des Landkreises bei einem Ortstermin dem Saaler Bürgermeister Peter Buberger (UW) und Landrat Hubert Faltermeier (FW).

Die Straße unter der Eisenbahnüberführung ist seit 4. August gesperrt, weil erst einmal der Boden ausgebaggert wurde. "Dann bauen wir die neue Brücke schon fix und fertig vor der alten Eisenbahnüberführung auf und wollen sie planmäßig am 19. September einschieben", so die Experten. Dazu werde die alte Brücke einfach abgerissen und die neue per Spezialverfahren mit Hilfe von Teflonmatten und Edelstahl eingepasst. "Danach werden die Schienen wieder verlegt, und wir sind fertig."

Durch dieses Verfahren dauere der Austausch gerade einmal drei Tage. Das Schienennetz in Saal ist nur zwischen 19. und 22. September gesperrt. "Selbstverständlich stellt die Bahn währenddessen Busse bereit", versichert Michael Schmid, der mit Selena Gmeiner im Auftrag der DB die Arbeiten überwacht.

Auf Wunsch der Gemeinde Saal und des Landkreises wird die neue Brücke höher und die Durchfahrt breiter. Denn unter dem alten Bauwerk passten hohe Lkw nicht durch. "Somit ist der Bau einer neuen Brücke auch wirtschaftlich wichtig für den Landkreis", so Faltermeier. Rathauschef Buberger freut sich indes über mehr Sicherheit durch die Entschärfung der Kurve nach der Brücke.

Weil die Kreisstraße KEH 10 im Zuge der Arbeiten tiefergelegt wird, ist die Straße unter der Brücke sicher bis 15. November gesperrt. Die Kosten des Projekts teilen sich die DB, der Kreis und die Gemeinde Saal. Dabei zahlt die Bahn 0,58 Millionen der insgesamt 1,14 Millionen Euro; der Landkreis Kelheim muss 0,56 Millionen Euro berappen. Allerdings müsse die Deutsche Bahn dem Landkreis zugleich 0,45 Millionen Euro als Vorteilsausgleich zahlen. "Also kostet die Brücke den Landkreis insgesamt 0,11 Millionen Euro", betont Projektleiter Hartmut Völker.

Bauende ist voraussichtlich am 28. November. Und die neue Eisenbahnbrücke wird dann "der Gemeinde Saal als Weihnachtsgeschenk übergeben", scherzt Völker.