Ingolstadt
Die Einbrecherjagd ist eröffnet

Polizei setzt auf Prävention, intensive Fahndung und die Hilfe der Bevölkerung

22.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:31 Uhr

Ingolstadt (DK) Das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord widmet sich verstärkt dem Kampf gegen Einbrecher. Dabei setzt die zuständige Kriminalpolizei nicht nur auf Prävention, sondern vermehrt auch gezielte Ermittlungen und Fahndungen. Dabei ist sie auf Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen.

Sieben Einbrüche gab es letzte Woche im Ingolstädter Westviertel alleine in einer Nacht. Am Wochenende blieb es dahingehend zwar ruhig, zumindest meldete die Polizei keine weiteren Straftaten. Doch Herbst und Winter sind bei Einbrechern besonders beliebt. „Das Entdeckungsrisiko ist in der Dunkelheit natürlich deutlich geringer“, erklärt Michaela Grob vom Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. „Dämmerungseinbrüche“ ist längst zum geflügelten Wort geworden. Die Kriminalpolizei hat den Kampf gegen diese Form des Verbrechens im vergangenen Jahr aber ausgeweitet und beschäftigt sich unabhängig von den Jahreszeiten intensiv mit dem Phänomen.

Ein wichtiger Bestandteil der Polizeiarbeit ist dabei nach wie vor die Prävention, das Bemühen also, es den Einbrechern so schwer wie möglich zu machen. Bereits im Oktober haben die Ingolstädter Kräfte deswegen mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei ihre Informationskampagne gestartet. In verschiedenen Wohngebieten zogen sie von Tür zu Tür und verteilten Informationsflyer, denen zu entnehmen ist, wie man sein Haus oder seine Wohnung am besten gegen Einbruch schützt. Für viele Maßnahmen des Einbruchschutzes gibt es Förderungen (siehe Kasten):

Grob verweist außerdem auf den Service der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle, Telefonnummer (08 41) 93 43 37 30. „Man kann sich von uns kostenlos beraten lassen“, erklärt sie. Auf Wunsch kommen Spezialisten ins Haus und geben eine individuelle Beratung. „Kleine Maßnahmen können dabei schon viel verbessern“, erklärt Grob. „Nicht jedes Haus muss eine Alarmanlage haben“, manchmal reiche es schon, Fenster und Terrassentüren mit Schließsystemen auszurüsten, die mit sogenannten Pilzkopfverriegelungen ausgestattet sind. Die können nicht so ohne Weiteres aufgehebelt werden.

Die Präventionsarbeit der Polizei hat offensichtlich Erfolg. Immer mehr Häuser werden besser geschützt. Laut Statistik scheitert im Zuständigkeitsgebiet des Polizeipräsidiums mittlerweile jeder zweite Einbruchsversuch. Die Zahl der versuchten Straftaten ist in der jüngsten Vergangenheit allerdings angestiegen, so Grob.

Erfreulich sei, dass die Sensibilität der Bürger für das Thema gestiegen sei. Das ist wichtig, da die Polizei bei ihrer Arbeit auf Mithilfe angewiesen ist. Grob ermutigt jeden, bei verdächtigen Beobachtungen die Polizei zu rufen. „Lieber einmal zu viel die 110 wählen als einmal zu wenig“, betont sie. Ein Hinweis könnten auswärtige Fahrzeuge sein, die plötzlich in einem Wohnviertel auftauchen. Erfahrungsgemäß kommen Einbrecher häufig von außerhalb, verüben ein bis zwei Taten und verschwinden wieder, erklärt Grob. Die Polizei habe es sich zur Aufgabe gemacht, außer für die Prävention auch mehr Energie in Fahndung und Ermittlung zu investieren. Hinweisen soll möglichst schnell nachgegangen, Täter intensiv verfolgt werden.

Die Kriminalpolizei will ihr Engagement im Kampf gegen Einbrecher trotz Personalmangels und zusätzlicher Aufgaben wie die Sicherung von Fußballspielen oder gestiegene Nervosität nach den jüngsten Terroranschlägen nicht schmälern, versichert Grob. „Wir haben nach wie vor ein eigenes Kommissariat für das Thema. Das Personal ist da nicht gemindert worden.“