"Die drei alten Recken" stehen zur Innenstadt

14.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:35 Uhr

Keine Probleme: Die Verkaufsfläche eines Supermarktes in der Pöttmeser Straße darf nach lebhafter Debatte im Bauausschuss nun doch erweitert werden. - Foto: Spindler

Schrobenhausen (jsp) Alles sah nach einer schnellen Formsache aus. Bis Bürgermeister Karlheinz Stephan (CSU) im Bauausschuss das Wort ergriff. Und schon entbrannte eine lebhafte Debatte über die Vergrößerung einer Supermarktverkaufsfläche um rund 150 Quadratmeter an der Pöttmeser Straße. Im Bauausschuss stimmten acht Politiker für die vergrößerte Verkaufsfläche.

Schon in der Vergangenheit habe es drei Gegenstimmen gegen das Vorhaben eines Supermarktes gegeben. Er, Stephan, seine Stellvertreterin Inge Eberle und Stadtmarketingreferent Günther Schalk (FW) hätten in der Vergangenheit stets gegen die größere Verkaufsfläche votiert. Stephan erinnerte seine Kollegen im Bauausschuss außerdem daran, niemand könnte garantieren, dass der Supermarkt in Zukunft nicht auch innenstadtrelevante Sortimente für seine Kunden anbiete. Nach Stephans Ansicht könnten nicht alle in Schrobenhausen von der Belebung der Innenstadt sprechen und dann politisch konträr handeln. Stephan hatte dabei auch das so genannte Cima-Gutachten in der Hand, das einer Ausweitung von Verkaufsflächen auf der grünen Wiese eine deutliche Absage erteilte. Darauf hob auch Inge Eberle ab. "Wir auch mal Ernst machen mit den Studien, die wir in Auftrag geben", meinte die Hörzhausenerin und befand sich im Einklang mit Schalk. Er werde als Signalwirkung gegen den Supermarkt stimmen, kündigte Schalk an. Die Kommunalpolitiker müssten zu ihrer Innenstadt stehen und daher gegen noch größere Verkaufsflächen an der Pöttmeser Straße stimmen.

Günther Rief (SPD) hatte es schwer, an sich zu halten. "Ich kann das nicht begreifen", wetterte der Steingriffer. Im Supermarkt werde lediglich eine Wand herausgerissen: "Da siehst Du äußerlich gar nichts." Und zum Thema Innenstadt hatte Rief auch eine deutliche Meinung: Das von Schalk angesprochene Signal hätte der Bauausschuss viel früher setzen müssen – beim Neubau des Supermarktes. Und obwohl eine große Koalition – zumindest auf Bundesebene – derzeit nicht gefragt ist, gab es einen Schulterschluss mit der CSU. Gerhard Winter (CSU) gab Rief beim Thema Zeichen setzen Recht.

Die Abstimmung fiel entsprechend aus: Acht stimmten für die erweiterte Verkaufsfläche. "Die drei alten Recken", wie Stephan sich und seine beiden Mitstreiter bezeichnete, hielten dagegen.