Karlskron
Die Bürger sind gefordert

Gemeinderat Karlskron verabschiedet Haushalt und legt Unterlagen für Brautlach III aus

28.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:13 Uhr

Karlskron (SZ) Auch wenn der Gemeinderat Ja gesagt hat - jetzt haben die Bürger das Wort. Karlskrons Rathauschef Stefan Kumpf (CSU) wies in der jüngsten Sitzung ausdrücklich darauf hin, dass nun die Karlskroner aufgefordert sind, die Unterlagen für das neue Baugebiet Brautlach III im Rathaus einzusehen und ihre Stellungnahmen dazu abzugeben.

Im Rahmen der Bauleitplanung hat der Gemeinderat seine grundsätzliche Zustimmung und Freigabe für die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit erteilt. Dieses Parallelverfahren soll das ganze Vorhaben beschleunigen. Wie bereits berichtet, will die Gemeinde auf dem gut 30 000 Quadratmeter großen Fläche am östlichen Ortsrand an der Grenze zu Baar-Ebenhausen einige Gewerbebetriebe ansiedeln.

"Wir haben fast alle Forderungen der Bürger von 2014 verarbeitet", betonte Kumpf. Zur Erinnerung: Karlskron wollte gemeinsam mit Baar-Ebenhausen eine zusammenhängende, über 13 Hektar große Fläche als Sonderfläche für Logistik ausweisen. Sogar ein eigener Planungsverband war gegründet worden. Doch eine Bürgerinitiative lief Sturm dagegen, die Pläne wurden begraben. Wie Kumpf sagte, werde es keine Wohnungen für Betriebsleiter geben, keine Boardinghäuser und auch keine Schrottplätze. Die Gemeinderäte stimmten dem Vorhaben zu, sahen allerdings die Gefahr von Schleichwegen, die mit entsprechenden Grünstreifen unterbunden werden sollen. Heute schon ein Unfallschwerpunkt ist die Einmündung zur Bundesstraße 13. Eine Ampel ähnlich wie bei der Einmündung zur Immelmann-Kaserne soll vor allem das Problem für die Linksabbieger lösen.

Eine Diskussion entspann sich wieder einmal über eine Bauvoranfrage. Nahe der Wiesenstraße im Ortsteil Mändlfeld will ein Bauwerber sechs Einfamilienhäuser errichten. Drei wären problemlos möglich, für sechs müsste eine Bauleitplanung erstellt werden. Der Gemeinderat lehnte ab.

Schließlich ging es noch um den Haushalt 2017, der im Ausschuss schon bis ins Detail beraten worden war und deswegen nur in Kurzform vorgestellt wurde. Christa Froschmeir (CLK) kritisierte die Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von mehreren Millionen Euro, die ihr viel zu hoch sind. Sie vermisst auch die Bildung von Rücklagen. "Wir müssen die Kosten im Auge behalten", betonte Werner Widuckel (SPD), der den Bürgermeister aufforderte, auch an der Einnahmenseite zu drehen. "Wir müssen jetzt auch Schritt B machen", erklärte Martin Wendl (Grüne), nachdem der Rat die vergangenen Jahre in Vorleistung gegangen sei und etliche Entscheidungen gemeinsam getroffen habe. Thomas Krammer (SPD) wies das Risiko hin, das der künftige Erlös aus Grundstücksverkäufen berge. Gegen zwei Stimmen wurde der Haushalt verabschiedet.