Manching
Die Brillensammlerin

Therese Roauer aus Manching engagiert sich seit 1999 für Bedürftige

10.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:13 Uhr

Schon wieder hat Therese Roauer einen Karton voller gespendeter Lesegeräte gesammelt - Foto: Schmidtner

Manching (smd) Es gibt Menschen, die setzen sich unermüdlich ein, um anderen Menschen zu helfen und ihnen das Leben zu erleichtern. Therese Roauer aus Manching gehört zu ihnen.

Sie hat seit 1999 insgesamt 15 821 gebrauchte Brillen gesammelt, 56 Hörgeräte, sowie diverse Lupen und Sonnenbrillen jeglicher Art.

Mit dieser ehrenamtlichen Aktion hat sie bedürftigen und sehbehinderten Menschen in aller Welt, die sich keine Sehhilfe leisten können, einen Lichtblick im alltäglichen Leben verschafft.

Die von ihr gesammelten Brillen liefert Roauer bei der Sammelstelle in Kösching ab. 2013 waren es 1045 Brillen. Von dort gingen sie nach Koblenz zur Weiterbearbeitung oder nach Hirsingue, einem kleinen Ort im Elsass. 30 ehrenamtliche Helfer in Elsass und 15 in Koblenz – meist pensionierte Optiker – nehmen das Sammelgut in Empfang. Nach einer gründlichen Reinigung werden die alten Brillen sortiert, im Bedarfsfall defekte Teile erneuert, eingestellt und vermessen. Nicht verwertbare Brillen dienen der Ersatzteilgewinnung. Brauchbare Einzelteile wie Schrauben, Nasenflügel, Gestelle und Bügelhalter werden zur Herstellung von Brillen erster Wahl genutzt.

Die Stiftung St. Martin in Koblenz verpackt die aufbereiteten Damen-, Herren- oder Kinderbrillen für den Versand nach Afrika, Asien, Südamerika und Europa.

Zudem werden Briefmarken und Postkarten gesammelt, um daraus die Versandkosten zu finanzieren. „Es ist für mich oft eine freudige Überraschung“, sagt Roauer, „wenn mir per Post aus München oder auch aus Berlin ein Paket mit Brillen zugeschickt wird. Die meisten Brillen bekomme ich aber bei Optikgeschäften in Manching und Ingolstadt und von Bürgern aus der Region.“ Eine besondere Hilfe ist Roauer Cordula Schleibinger vom Pfarrbüro Ernsgaden: „Sie hat mir heuer 500 Brillen gebracht.“