Die Bahn langt zu

Kommentar

30.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:14 Uhr

Gerade erst hatte Bahn-Chef Rüdiger Grube verkündet, dass die Zeit großer Preiserhöhungen vorbei sei, da langt der Staatskonzern auch schon wieder zu. Die Tickets werden teurer. Der Anstieg fällt gerade bei den für Pendler wichtigen Monatskarten besonders groß aus.

Einziger Lichtblick: Die Bahncards für Privatleute werden diesmal nicht teurer.

Nach zwei Jahren der Zurückhaltung setzt die Bahn dagegen bei den Karten wieder auf eine Preisanpassung, erhöht auch die Servicegebühren - unter dem Druck der Verhältnisse. Auch wenn der Bund jetzt eine Finanzspritze angekündigt hat, mit der der voraussichtliche Verzicht auf den Börsengang zweier Konzerntöchter ausgeglichen werden soll: Wirtschaftlich ist es um das Unternehmen nicht besonders gut bestellt. Der neue Fahrgastrekord im ersten Halbjahr beruhte vor allem auf Billig-Tickets, die zwar für eine bessere Auslastung der Züge sorgen, aber nicht unbedingt für mehr Geld in der Kasse.

Die Führung des Konzerns muss aufpassen: Mehr denn je schauen die Kunden auf den Preis, vergleichen sehr genau mit den Angeboten von Billig-Fluglinien und Fernbussen. Wenn das Unternehmen schon mehr Geld verlangt, muss auch die Qualität stimmen: Bisher gab es in dieser Hinsicht vor allem Ankündigungen.