Ingolstadt
Die Abwehr muss stehen

Neuer HG-Trainer Siegfried Nefzger legt Fokus vor Saisonauftakt in der Landesliga Süd auf die Defensive

11.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:41 Uhr

In der Vorbereitung der HG Ingolstadt um Sarah Geier (rechts) legte der neue Trainer Siegfried Nefzger den Fokus auf die Verteidigung. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Die Frauen der HG Ingolstadt starten am kommenden Samstag in die neue Saison der Landesliga Süd. Im ersten Spiel treffen die Schanzerinnen mit ihrem neuen Trainer Siegfried Nefzger auf den ASV Dachau II. Unsere Zeitung gibt einen Überblick, was sich in der Sommerpause getan hat.

DER SCHÖNSTE MOMENT 2012/2013

Die vergangene Saison war aus der Sicht der HG Ingolstadt mit Sicherheit eine chaotische. Spielerisch wechselten sich Glanzleistungen wie auch erschreckend schwache Vorstellungen ab. Es fehlte an der Konstanz. Am Ende jedoch standen die Ingolstädterinnen trotz eines Trainerwechsels – Daniel Diaconu folgte auf Peter Geier nach etwa der Hälfte der Saison – auf einem guten vierten Platz in der Landesliga Süd.

DIE VORBEREITUNG

Siegfried Nefzger legte den Schwerpunkt in der kurzen Vorbereitungszeit auf die Defensive. „Hinten gewinnt man die Spiele, die Tore kommen von allein“, begründet er. Im Angriff will der neue Trainer vorerst nicht allzu viel verändern. „Ich weiß, welche Spielzüge die Mannschaft spielt und was sie kann“, so Nefzger, dem Ex-Trainer Peter Geier weiter zur Seite steht. Erste Früchte trug die Arbeit des neuen Übungsleiters bereits am vergangenen Wochenende. Im Trainingslager bezwangen die Ingolstädterinnen die HSG Nabburg-Schwarzenfeld mit 27:24. „Ich habe mich schon gefragt, ob ich zu lasch trainiert habe, weil die Mädels noch so gut laufen konnten“, sagte Nefzger mit einem Augenzwinkern nach der Partie, in der er seiner Mannschaft eine „sehr gute Leistung“ attestierte.

DER KADER

„Es macht wirklich Spaß. Die Chemie untereinander stimmt“, sagt Nefzger, der vor seinem Ruhestand als Lehrer tätig war und auch heute noch gelegentlich an einer Montessorischule unterrichtet. Ganz abgesehen von der Stimmung innerhalb der Mannschaft stimmt auch die Leistung: „Die Spielerinnen sind technisch sehr gut und taktisch klug“, lobt Nefzger das Potenzial der Spielerinnen. Wozu dieses am Ende führt, will Nefzger noch nicht beantworten. Immerhin kennt er das Team erst seit zwei Wochen.

DER TRAINER

Siegfried Nefzger ist im Handball ein alter Hase, bei der HG hat er trotzdem eine ganz neue Aufgabe. „Ich habe zuvor noch nie eine Damenmannschaft trainiert“, sagt er. Im Männerbereich kann Nefzger auf zahlreiche Stationen zurückblicken. Seine letzte war die SG Moosburg, die in der vergangenen Saison aus der Bezirksoberliga Altbayern abstieg. Zur HG Ingolstadt kam er erst vor zwei Wochen. Auf Anfrage von Peter Geier erklärte er sich bereit, die Ingolstädterinnen vorerst übergangsweise zu betreuen. Er kann sich mittlerweile aber auch vorstellen, etwas länger zu bleiben. Generell ist Nefzger begeistert vom Damenhandball. „Die Frauen spielen den ,reinen’ Handball“, meint er und fügt an: „Bei den Männern geht das alles noch viel mehr über die Kraft.“

DAS SAISONZIEL

Mit einem defensiv ausgerichteten 3-2-1-Spielsystem soll zunächst einmal der Fokus auf der eigenen Abwehrarbeit liegen. In der Offensive lässt Nefzger seinen Spielerinnen durchaus Spielraum. Er nennt es „bewusst chaotisches Handball“. Dabei fordert er seiner Mannschaft aber auch einiges ab. „Der Ball muss immer durch die Reihen laufen“, sagt er. Es bleibt abzuwarten, wie die Ingolstädterinnen das neue System am kommenden Samstag (20 Uhr) beim Auswärtsspiel in Dachau bereits umsetzen können. Zwar gewann die HG in der vergangenen Saison noch gegen die erste Mannschaft des ASV, aber auch der zweite Anzug ist laut Nefzger nicht zu unterschätzen. „Die Dachauerinnen spielen schnell nach vorne, wir müssen also Konter vermeiden“, sagt er. Finden der neue Trainer und die Mannschaft schnell zusammen, ist den Schanzerinnen auch in der kommenden Spielzeit durchaus ein Platz im vorderen Drittel der Tabelle zuzutrauen.