Ingolstadt
Die Gebrüder Asam grüßen mit sattem Gelbgrün

11.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:41 Uhr

Ingolstadt (sic) Signalfarben sind im Schulwesen schwer in Mode. Die zwei Neubauten im Schulzentrum Südwest grüßen mit sattem Gelbgrün. Drinnen strahlt es auch ordentlich: Die Gebrüder-Asam-Mittelschule, die heute am ersten Schultag ihre Premiere erlebt, ist in einem konsequenten Komplementärkontrast gehalten: die Böden und Treppen hellgrün, die Wände in tiefem Violett.

Durch große Fenster gelangt viel Tageslicht in alle Räume, die Flure sind breit, die Decken hoch. Lehrer- und Schülertoiletten unterscheiden sich weder in der Ausstattung noch in der Optik; sie dürfen (erst recht im Vergleich mit herkömmlichen Schul-WCs) nahezu als luxuriös gelten. So wie vieles in dem knapp 16 Millionen Euro teuren Neubau.

Darin hat Anton Jungwirth, der Rektor, fast die kompletten Sommerferien verbracht. Weil die Arbeiten im Haus seit Juli nicht ganz im Zeitplan liegen, waren die vergangenen Wochen für ihn und die Handwerker besonders anstrengend. Alle langten kräftig hin, damit der erste Schultag möglichst ohne Baustellenambiente über die Bühne geht.

Es gab noch einiges zu tun. Gestern verlegten Elektriker Kabel in der Decke der Eingangshalle, in den Klassenzimmern warten die Telefone weiter auf Anschluss, und im Zimmer mit den Computerservern schien die Vernetzung ebenfalls zunächst nur bedingt zu gelingen; so lassen sich jedenfalls die „Zäfix!“-Rufe interpretieren, die dann und wann auf den Gang drangen.

Doch ungeachtet der Arbeiten in letzter Minute: Die neue Schule (obschon zu klein; siehe oben) ist eine Pracht, daran lässt Rektor Jungwirth keinen Zweifel. „Gestaltung und Ausstattung sind vom Feinsten! Man kann wirklich nicht sagen, dass die Stadt hier an irgendwas gespart hat.“ Ganz im Gegenteil: „Das Tafelsystem zum Beispiel liegt 100 000 Euro über dem Preis des Zweitanbieters“, erzählt Jungwirth. „Und die Geräte sind ihr Geld auch wert.“ Alle 37 Unterrichtsräume verfügen über digitale Whiteboards: So heißen jene weißen Kunststofftafeln, die mit Filzstiften beschrieben werden und an einen Computer angeschlossen sind; sie dienen also als Bildschirme. Einige Boards werden aber erst noch geliefert.

Die Verdunkelungsanlage findet Jungwirth „einfach super!“ In den Gängen wird das Licht über Bewegungsmelder geregelt. Schlüssel gibt es hier keine mehr, dafür Transponder, die Signale an die Schlösser senden. Die Türen lassen sich einfach nach außen verriegeln, können aber jederzeit ohne Transponder von innen geöffnet werden. „Der Sicherheitsstandard ist sehr hoch“, erklärt der Schulleiter.

Gestern traf sich auch das neue, größer gewordene Kollegium zum ersten Mal: 75 Lehrerinnen und Lehrer, dazu 25 externe Kräfte (unter ihnen Künstler) für den Wahl- und Ganztagsunterricht. Viele Kollegen sind von der nun abgewickelten Mittelschule an der Stollstraße herübergewechselt. Heute folgen die Schüler.