Pfaffenhofen
Deutlich mehr Ladendiebstähle

23.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:23 Uhr

Pfaffenhofen (rg/rs) Den Kunden des Edeka-Marktes in der Hohenwarter Straße bietet sich ein ungewöhnliches Bild: Ein Security-Mann steht im Kassenbereich, Einkaufen unter Aufsicht. Auch Stefan und Anja Heinzinger können sich an den Anblick nur schwer gewöhnen, es bleibe ihnen aber nichts anderes übrig, betonen die beiden Marktinhaber.

Seit Mitte November sei die Zahl der Ladendiebstähle deutlich gestiegen, bei den Tätern handle es sich meist um junge, männliche Flüchtlinge. Regelmäßig würden angebrochene Waren wie Essen, Getränke, aber auch Kosmetikartikel im Markt entdeckt. Werden die jungen Leute erwischt, würden diese oft aggressiv reagieren. So hätte zuletzt ein ertappter Ladendieb eine Flasche zerbrochen und sich den zersplitterten Hals in die Stirn gerammt, erzählt Anja Heinzinger.

Rund 50 Hausverbote habe man seit der Markteröffnung vor drei Jahren ausgesprochen, sagt Ehemann Stefan, bei etwa der Hälfte handele es sich um Asylbewerber.

5000 Euro müssen die Heinzingers im Monat für die Security zahlen, mindestens 500 Euro kommen an gestohlener oder beschädigter Ware hinzu. Nicht zu vergessen der Arbeitsaufwand durch die erhöhte Überwachung und Anzeigen wegen Ladendiebstahls.

Vor einigen Tagen traf man sich unter anderem mit Landrat Martin Wolf, Bürgermeister Thomas Herker und Polizeichef Thomas Schmid zu einem Krisengespräch – viel herausgekommen ist dabei nach Ansicht der Marktinhaber nicht.

„Wir können nur raten, jeden Fall von Ladendiebstahl zur Anzeige zu bringen“, betonten Landrat Wolf und Ulrich Pöpsel, stellvertretender Polizeichef, dann werde man mit den Mitteln des Rechtsstaats konsequent dagegen vorgehen. Und Landtagsabgeordneter Karl Straub weist in diesem Zusammenhang darauf hin, „dass Leute, die jetzt hier ankommen und Straftaten wie Diebstähle begehen, sicher sein können, dass sich das später einmal äußerst negativ in ihrem Asylverfahren auswirken wird.“