Hilpoltstein
Der zweite Stern für Greding?

Fußballsaison 2014/15: Die meisten Kreisligisten tippen auf den Vizemeister der vergangenen Spielzeit

04.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:23 Uhr

Aufsteiger: Den Sprung vom Coach der Reserve zum Trainer der ersten Mannschaft hat Uli Schneider in der Sommerpause beim TV Hilpoltstein gemacht. - Foto: R. Münch

Hilpoltstein/Greding (HK) Nur noch vier Tage, dann fällt der Startschuss für die Fußballsaison 2014/15 im Kreis Neumarkt/Jura. Als Favorit in der Kreisliga Ost geht dabei der TSV Greding ins Rennen. 9 der 16 Vereine tippen, dass der Vizemeister der vergangenen Saison heuer reif ist für den Titel.

Weitgehend einig sind sich die Vereine dagegen darin, dass die Kreisliga Ost in der neuen Saison so stark sein dürfte wie lange nicht, was auf eine sehr spannende Saison mit sehr engen Punktabständen schließen lässt. Hohe Qualität bringt nicht zuletzt der Absteiger TSV Berching ein, der seit der Saison 1995/96 ohne Unterbrechung auf Bezirksebene spielte und sich jetzt wieder in der Kreisliga einreihen muss. Ungeachtet der Tatsache, dass viele Spieler den Verein nach dem Abstieg verlassen haben, hat eine Handvoll Konkurrenten den TSV Berching als Meisterschaftsfavoriten der Kreisliga Ost auf der Rechnung. Ähnlich viele Stimmen hat der TSV Wolfstein bekommen. Als eindeutiger Favorit gilt allerdings der TSV Greding, nachdem er erst in der Relegation den Aufstieg in die Bezirksliga verpasste. Auch der TV Hilpoltstein und der TSV Meckenhausen, die beiden anderen Ost-Kreisligisten aus dem Landkreis Roth, handeln ihren Lokalrivalen heuer hoch.

TSV GREDING

Enttäuschung ja, aber Trauer nein: So sieht die Gefühlslage nach der Sommerpause beim TSV Greding aus, nachdem die 1:2-Niederlage im Relegationsspiel gegen den SC Adelsdorf den Weg in die Bezirksliga versperrte. „Daran denkt bei uns aber keiner mehr, das ist endgültig aus den Köpfen raus“, sagt Spielertrainer Manuel Wolfsteiner, für den bereits die Vizemeisterschaft in der vergangenen Saison ein großer Coup war. Auch in der neuen Spielzeit spricht bei den Gredingern niemand vom Aufstieg, obwohl die Konkurrenz mit großer Mehrheit glaubt, dass die TSV-Trikots bald ein zweiter Stern für den zweiten Aufstieg in die Bezirksliga zieren wird.

Ob diese Einschätzung zur Bürde wird oder das Team zusätzlich anspornt, wird sich aus Wolfsteiners Sicht erst auf dem Platz entscheiden. „Wir werden aber diese Herausforderung mit Ruhe und Gelassenheit angehen. In der vergangenen Saison haben wir einen guten Fußball gezeigt und wurden da auch schon in vielen Begegnungen hoch eingeschätzt. Als belastend würde ich diese Rolle deshalb nicht bezeichnen.“ Aber auch so ist man in Greding der Meinung, dass diese Saison äußerst hart und schwierig wird. Allein, wenn man auf das schwere Auftaktprogramm mit den Gegnern TSV Wolfstein, TSV Ochenbruck und TSV Berching blickt. Zuversichtlich stimmt die Gredinger jedoch, dass sie ihr Vorbereitungsprogramm ungeschlagen absolvierten.

TV HILPOLTSTEIN

Mit einem neuen Trainer geht der TV Hilpoltstein in die Saison, wobei der künftige Mann an der Linie den Verein bereits wie seine Westentasche kennt: Uli Schneider spielte nicht nur dreieinhalb Jahre lang für den TV, sondern trainierte zuletzt schon die Hilpoltsteiner Reserve. Dass er in der Sommerpause zum Chef der ersten Garnitur aufstieg, hatte sich schon im Frühjahr abgezeichnet, als der bisherige Coach Stefan Albrecht erklärte, sein Amt zum Saisonende abzugeben.

Nach der Anfrage der Abteilungsleitung „habe ich nicht lange überlegt“, so Schneider. Denn aus seiner Sicht verfügt der TV über eine gute Mischung aus erfahrenen Akteuren wie Andreas Häußler (29) und Patrick Pröbster (28) sowie vielen jungen, aufstrebenden Spielern. „Mit 23 Jahren ist Simon Forster da schon der Älteste“, so Schneider.

Mit den beiden Zugängen Christian Herzog und Patrick Pröbster entbrannte in der Vorbereitung auch ein Kampf um die Plätze in der Startelf, den es so schon lange nicht mehr beim TV Hilpoltstein gegeben hat, weil sich lange Zeit das Team aus unterschiedlichen Gründen fast von selbst aufstellte. „Ich habe jetzt mehr Möglichkeiten“, sagt Schneider. Und das zahlte sich in den Testspielen schon aus, als die DJK/SpVgg Rohr und der TV Thalmässing mit 6:0 und 7:3 geschlagen wurden. So scheinen die Hilpoltsteiner gut gerüstet für eine spannende Saison, in der sie sich im vorderen Mittelfeld der Tabelle platzieren wollen.

TSV MECKENHAUSEN

Wer den geschafften Klassenerhalt des TSV Meckenhausen in der vergangenen Saison richtig einschätzen will, der sollte seinen Blick besser noch ein paar Jahre weiter zurück werfen. Denn im Winter 2011, da drohte dem Verein aus dem größten Hilpoltsteiner Ortsteil noch der Absturz in die A-Klasse. Die damalige Idee, den Spielertrainer Matthias Rascher als Nothelfer zu verpflichten, entpuppte sich seitdem als Glücksgriff. Der Möninger rettete die Meckenhausener nicht nur vor dem Abstieg aus der Kreisklasse, sondern hievte sie anschließend auch hinauf in die Kreisliga. „Es freut mich sehr, dass wir den Klassenerhalt geschafft haben, obwohl es uns eigentlich nicht zugetraut wurde“, sagt Rascher.

Doch wie geht es weiter? „Das primäre Ziel ist wieder, dass der Abstieg vermieden wird“, sagt Rascher, der aber auch weiß, dass das zweite Jahr nicht selten viel schwerer wird. Für diese These spricht, dass die neue Saison am Sonntag gleich mit dem Stadtderby in Hilpoltstein beginnt. Doch bange ist den Meckenhausenern gewiss nicht. Die Vorbereitung verlief zufriedenstellend, unter anderem musste sich das TSV-Team im Vergleich mit dem Bayernligisten DJK Ammertal nur mit 3:4 geschlagen geben.