Eichstätt
"Der Zusammenschluss war zukunftsweisend"

13.03.2011 | Stand 03.12.2020, 3:04 Uhr

"Der Aufstieg ist kein Muss": Auch in der gerade begonnenen zweiten Saisonhälfte will Jugendleiter Edgar Mayer keinen Druck auf Spieler und Trainer ausüben. - Foto: Dengler

Eichstätt (dno) Auf Initiative der Eichstätter Vereine VfB, DJK und TürkGücü entstand im März 2008 die Jugendfördergemeinschaft Region Eichstätt. Das dreijährige Bestehen war für unseren Mitarbeiter Norbert Dengler Anlass, gemeinsam mit dem Jugendleiter Edgar Mayer Bilanz zu ziehen und einen Blick in die Zukunft zu wagen. Der 44-jährige Pädagoge und wissenschaftliche Mitarbeiter an der Katholischen Universität Eichstätt stand ihm Rede und Antwort.

Herr Mayer, wie beurteilen Sie aus heutiger Sicht die damalige Entscheidung?

Edgar Mayer: Ich denke, es war die richtige Entscheidung der beteiligten Vereine. Mittel- und langfristig gesehen, war der Zusammenschluss im Jugendbereich auf jeden Fall vernünftig und zukunftsweisend.

Der demografische Wandel hinterlässt seine Spuren. Immer weniger Jugendliche spielen Fußball, Spiel- und Jugendfördergemeinschaften sind die Folge.

Mayer: Deshalb hat sich uns im Sommer 2010 die DJK Preith angeschlossen. Mit diesen "Neuzugang" haben wir noch mehr Möglichkeiten im Spiel- und Trainingsbetrieb. Wir sind in der Breite besser aufgestellt.

Sind aktuell weitere Vereine an einer Zusammenarbeit interessiert?

Mayer: Ich glaube nicht, dass sich da in nächster Zeit was tut. Es wäre natürlich eine schöne Sache, wenn beispielsweise der SV Marienstein als Eichstätter Verein dazukäme. Aber die eigenen Jugendmannschaften sind für die Mariensteiner und Rebdorfer ein Stück Identität, die sie so lange wie möglich bewahren wollen. Und das akzeptieren wir auch.

Wie schwierig war es, die an der JFG beteiligten Vereine unter einen Hut zu bringen?

Mayer: Es war und ist nicht ganz leicht, zumal die Spiel- und Trainingsorte der Mannschaften in ganz Eichstätt verstreut sind. Bis in den U17-Bereich haben wir jeweils mindestens zwei Mannschaften im Spielbetrieb. Diese spielen und trainieren auf fünf verschiedenen Plätzen. Die Koordinierung dieser nicht immer einfachen Aufgabe läuft unter der bewährten Verantwortung von Spielleiter Fred Pfaller und hat sich mittlerweile auch ganz gut eingespielt. Problematisch ist nach wie vor geeignete Trainer zu finden – vor allem für die zweiten Mannschaften.

Kommen wir zum Sportlichen. Wie stehen die Mannschaften aktuell da?

Mayer: Wir sind nach wie vor in den Ligen vertreten, in denen wir den Spielbetrieb aufgenommen haben. Lediglich die U17 ist in der vergangenen Saison abgestiegen. Ziel ist, dass wir die Kinder ihrem Leistungsvermögen entsprechend fördern. Zudem steht der soziale Gedanke der Gemeinschaftsförderung im Vordergrund.

Während die zweite U19-Mannschaft wegen Spielermangels abgemeldet werden musste, steht die erste Mannschaft in der Tabelle hervorragend da. Auch die U15 überwintert auf Platz zwei und hat Aufstiegsambitionen. Was rechnen Sie sich bis zum Saisonende aus?

Mayer: Ziel war von Anfang an, dass wir mit diesen Mannschaften vorne mitspielen, ohne aber irgendeinen Druck auf die Spieler und Trainer auszuüben. Das möchte ich auch für die Rückrunde so stehen lassen. Ich freue mich vor allem auf die Rückrunde der U15, weil die Jungs wirklich einen tollen Fußball spielen und es eine spannende Saison wird. Die Chance ist zweifelsohne da, dass sie bis zum Schluss ein Wörtchen um den Aufstieg in die Bezirksoberliga mitreden.

Und welches Saisonziel haben Sie bei den U19-Junioren?

Mayer: Die Mannschaft von Trainer Hermann Eberlein gewann am Samstag in Schweitenkirchen mit 4:0. Nächste Woche kommt es zum Topspiel beim bisher noch ungeschlagenen Tabellenführer FC Gerolfing. Sollten uns da ein weiterer Sieg gelingen, dann können wir den Blick noch einmal ganz nach oben werfen. Aber: Der Aufstieg ist kein Muss. Gleiches gilt für die U17-Junioren, die auf einem hervorragenden dritten Tabellenplatz überwintert haben.

Die U19 ist die letzte Stufe vor dem Herrenbereich. Wann sehen wir ein Eigengewächs in der Landesliga-Mannschaft?

Mayer: Es gibt hier klare Absprachen, weil es im vergangenen Jahr Differenzen gegeben hat. Wenn Trainer Jürgen Steib einen Spieler will, dann bekommt er ihn auch. Allerdings ist zurzeit bis auf Stefan Laumeyer kein Spieler mit Perspektive für die Landesliga-Mannschaft da. Unseren Winterneuzugang Alex Meyer schätze ich ebenfalls sehr stark ein.

Inzwischen gibt es auch eine Mädchen-Mannschaft. . .

Mayer: . . . die auf Initiative unseres Vorsitzenden Horst Bacherle zustande gekommen ist. Seit September kommen bis zu 40 Mädchen zum Training und sind mit Freude bei der Sache. Bis sie am Spielbetrieb teilnehmen werden, wird es aber noch ein bis zwei Jahre dauern.

Abschließend noch ein Blick in die Zukunft. Wo steht die JFG in drei Jahren?

Mayer: Da möchte ich mich nicht festlegen. Wünschenswert wäre aber, dass mindestens eine Mannschaft in nächster Zeit den Sprung in die Bezirksoberliga schafft. In diesem Jahr ist es mein Wunsch, dass Spieler aus der U19 auch zu TürkGücü Eichstätt oder zur DJK Eichstätt/Preith zurückkehren.