Neuburg
Der Wein war weg

Diebe bedienten sich am Burgwehrberg

26.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:37 Uhr

Wenigstens die am Stadtberg verbliebenen Trauben kosteten Winzer Josef Tremml (links) und OB Bernhard Gmehling. Wie der Weinberg vor Diebstahl geschützt werden kann, ist noch ungeklärt - Foto: r

Neuburg (r) Die Weinlese war vorbei, bevor sie begonnen hatte: Mehr als die Hälfte der Trauben auf dem städtischen Weinberg an der Burgwehr sind abgeschnitten und entwendet worden.

Oberbürgermeister Bernhard Gmehling musste gestern enttäuscht feststellen, dass Winzer Josef Tremml heuer keinen Stadtbergwein keltern wird.

„Die verbliebene Menge rentiert sich jedenfalls nicht“, meint der Nebenberufswinzer und gab die Trauben zur allgemeinen Verköstigung frei. „Eigentlich müsse man Diebstahlsanzeige erstatten“, überlegte OB Gmehling, gab aber den Gedanken schnell wieder auf. Die Trauben der Sorte Regent bringen es heuer wieder auf gut 90 Öchsle. Amseln und Stare haben die Reben am Stadtberg heuer verschont, nicht aber die zweibeinigen Interessenten. 2014 sollen die Rebstöcke noch besser geschützt werden – falls das überhaupt möglich ist.

Seine Weintrauben am Bittenbrunner Hang erntet Josef Tremml voraussichtlich kommende Woche. Die Sorten Regent und Müller-Thurgau ergeben am sonnigen Donauhang meist fruchtige und aromatische Weine. Rot- und Weißwein gemischt verkauft der Winzer als „Rotling“.

Oberbürgermeister und Winzer bekunden weiterhin ihr Interesse, den Weinanbau an der Donau behutsam auszuweiten und „Neuburger Wein“ in ausreichender Menge anzubieten. Bis dieses Ziel erreicht ist, hegt Josef Tremml seine gepachteten Hänge im fränkischen Volkach.