Eichstätt
Der Weg der Bananen

Zum Abschluss der Kinderuni ging es um Logistik

18.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:31 Uhr
Lukas Schönach
Auch die "Bananenhand", die aus bis zu 20 "Bananenfingern" bestehen kann, erklärte Hildegard Thim den Kindern. −Foto: Schönach

Eichstätt (EK) "Obst oder Gemüse, Beere oder Nuss: Was sind Bananen eigentlich?

" Mit dieser Frage startete Hildegard Thim von der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) die vierte und letzte Vorlesung der diesjährigen Kinderuni an der KU Eichstätt. In der Veranstaltung mit dem Titel "Na klar - Bananen gibt's im Supermarkt. Aber wie kommen sie dahin? " erfuhren die Kinder alles rund um die Herkunft, Lagerung und Logistik des Obstes - und erhielten gleichzeitig ihr Kinderuni-Diplom, wenn sie drei der vier Vorlesungen besucht hatten.

Dass die Kinder schon einiges wussten, stellten sie gleich zu Beginn unter Beweis: Bei einer Fragerunde konnten sie beantworten, dass Bananen auf Stauden und nur bei tropischen Temperaturen wachsen. Aber: "Warum ist die Banane krumm? ", wollte Thim wissen. Eine knifflige Frage, auf die aber auch eine Antwort gefunden wurde: Nachdem die Früchte zuerst nach unten wachsen, wenden sie sich der Sonne zu.

Im Anschluss erklärte die wissenschaftliche Mitarbeiterin vom Zentrum für Angewandte Forschung, wo die gelben Früchte angebaut werden: vor allem in Indien, Brasilien und China. "Eben überall, wo es heiß ist", ergänzte ein Bub. Nachdem die Bananen produziert sind, müssen sie in die deutschen Supermärkte kommen. "Dafür braucht man einen Exporteur, also jemanden, der die Waren verkauft. Der größte ist Ecuador, bis nach Deutschland sind das 10 000 Kilometer, die die Bananen von dort zurücklegen", erklärte Thim.

Diese Reise beginnt zunächst nach der Ernte mit einem Lastwagen. Die Bananen kommen zu einer Firma, die die noch grünen Früchte wäscht. "Nach dem Verpacken geht es mit dem Containerschiff weiter. Das dauert bis Deutschland über zwei Wochen. " Wenn die Bananen ankommen, sind sie immer noch grün. Mit Hilfe des Gases Ethylen reift das Obst dann in speziellen Lagern nach. Für die gelben Früchte geht es dann erneut in einen Lastwagen und sie verlassen das Großlager in Richtung Supermarkt. "Auch wenn das Flugzeug da schneller wäre, wird das wegen der hohen Ladekapazität und der Kosten nicht genutzt. " Insgesamt dauert es rund vier Wochen, bis die Bananen im Frühstücksmüsli landen.

Lukas Schönach