Der Stabilisator

Mittelfeldabräumer Roger spielt im System von FCI-Coach Hasenhüttl eine zentrale Rolle – Test gegen Celta Vigo am Samstag

24.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:59 Uhr

Ingolstadt (DK) Für die Fans des FC Ingolstadt kommt der Termin einer Generalprobe gleich: Wenn der Bundesligaaufsteiger an diesem Samstag um 15.30 Uhr im eigenen Stadion gegen den spanischen Erstligisten Celta Vigo spielt, so ist dies vermutlich die letzte Gelegenheit, die Schanzer vor dem ersten Pflichtspiel am 9. August in Unterhaching (DFB-Pokal) in der Region noch einmal live zu erleben.

 „Wir werden das Training ein wenig reduzieren und nehmen das Spiel ernst“, verspricht Trainer Ralph Hasenhüttl. Das voraussichtlich letzte Vorbereitungsspiel bestreitet der FCI am 29. Juli in Leipzig, ob der für den darauffolgenden Sonntag geplante Test zustande kommt, ist inzwischen fraglich.

Gegen Celta Vigo, immerhin Vorjahres-Achter der Primera Division, wird Hasenhüttl aufgrund der Bedeutung deshalb auch nicht mehr so häufig wechseln. „Einige Akteure spielen vielleicht sogar durch, andere werden eine Stunde auf dem Platz stehen“, kündigt der Trainer an. Bislang hatte er zur Halbzeit meist nahezu die komplette Elf getauscht.

Wen er in der Startelf aufbietet, wollte er am Freitag aber noch nicht verraten. „Ich habe eine Aufstellung im Kopf, werde mich aber von meinen Gefühlen leiten lassen“, sagt der 47-Jährige – nicht ohne eine kleine Warnung hinterherzuschicken. „Wer glaubt, er könne aus der Startelf gegen Celta Vigo die Startelf für den Saisonstart herauslesen, liegt falsch. Dafür ist es noch viel zu früh.“

Auch die Torhüter Ramazan Özcan und Örjan Nyland werden wieder je eine Halbzeit spielen, einzelne Feldspieler dagegen erstmals komplett zuschauen müssen. Ziemlich sicher mit dabei sein dürfte indes Mittelfeldabräumer Roger. Wie wichtig der 29-Jährige im System von Hasenhüttl ist, verdeutlicht die Tatsache, dass der Trainer den Brasilianer schon als seinen „Chef“ im Mittelfeld und als „Stabilisator“ bezeichnet hat. „Er spielt auf einer Schlüsselposition. Es ist wichtig, dass er gegen Celta Vigo frisch ist“, sagt Hasenhüttl.

Roger selbst freut sich auf das Spiel, für das bis Freitag 3000 Karten verkauft waren. „Spanische Teams haben immer gute Techniker. Das wird ein prima Test für uns.“ Gegen die Mannschaft um die Nationalspieler Nolito (Spanien), Augusto Fernandes (Argentinien) und Daniel Wass (Dänemark) wird sich zeigen, wie gut das Pressing-System des FCI schon funktioniert. „Wenn wir in der Bundesliga bestehen wollen, dürfen wir dem Gegner keinen Platz lassen“, weiß Roger. Dabei wird es gerade seine Aufgabe sein, Bälle zu erobern und das Zentrum dichtzumachen. „Für den Spielaufbau sind andere zuständig“, sagt Hasenhüttl.

Wie wertvoll Roger ist, hatten vor der Saison auch Vereine aus China, Mexiko und Brasilien sowie der SC Freiburg festgestellt. Die entsprechenden Angebote waren der Grund, weshalb der 29-Jährige lange mit der Vertragsverlängerung beim FCI gewartet hat. Doch inzwischen hat er bis zum Jahr 2017 unterschrieben. „Der Klub, aber auch ich persönlich haben eine gute Entwicklung erlebt. Deshalb will ich mit Ingolstadt in der Bundesliga spielen“, sagt Roger. Gelingt ihm ein gutes Testspiel gegen Celta Vigo, stehen seine Karten für einen Einsatz beim Bundesligastart in Mainz (15. August) nicht schlecht.