Schrobenhausen
Der Oxenweg soll besser vermarktet werden

23.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:09 Uhr

Schrobenhausen (md) Ein neues Projekt steht in den Startlöchern und nimmt nun konkrete Formen an, nachdem es im letzten Jahr ausführlich diskutiert wurde: der Oxenweg.

Unter der Federführung der Stadt Schrobenhausen wollen sich alle Gemeinden aus dem südlichen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und der Markt Hohenwart daran beteiligen. Nun wurde es in einer ausführlichen Projektbeschreibung vorgestellt, die auch aufzeigt, welche Möglichkeiten es für die Region bietet. Hauptziele dabei sind die bessere touristische Vermarktung, speziell der regionalen Produkte.

Der Oxenweg ist ein historischer Triebweg, auf dem im späten Mittelalter und der Frühen Neuzeit jährlich Zehntausende von ungarischen Grauochsen aus der ungarischen Tiefebene nach Süddeutschland getrieben wurden. Einer dieser Wege führte nach Augsburg, unter anderem durch das Schrobenhausener Land. Im Wittelsbacher Land wird dieses Projekt bereits seit einigen Jahren erfolgreich vermarktet, so dass die dort erfolgreichen Aktionen in das Konzept einbezogen wurden.

So sollen zum Beispiel Wander- und Radwege ausgeschildert werden, Informationstafeln sollen über die Gemeinden informieren. Geplant ist eine kleine Broschüre, in der alle Orte links und rechts des Oxenweges mit ihrer Geschichte und ihren Sehenswürdigkeiten genauer beschrieben werden. Angedacht ist die Ausarbeitung von Bildungs- und Jugendprojekten. Einen wichtigen Stellenwert erhält eine effektive Öffentlichkeitsarbeit, auch in überregionalen Medien und vor allem auch im Internet.

Das Konzept stieß durchgehend auf positive Resonanz, muss aber hinsichtlich der Finanzierung noch von den Gemeinderäten beschlossen werden. Harald Müller, Leiter der Aktionsgruppe Altbayerisches Donaumoos, sieht einen vielversprechenden Start des Projekts: "Ich finde es sehr positiv, dass die Gemeinden auf diesem Gebiet zusammenarbeiten und das Projekt jetzt in die Gänge kommt. Alle Bürgermeister sind sehr interessiert, so dass ich gute Chancen für das gesamte Schrobenhausener Land sehe." Der heurige Sommer soll im Zeichen der effektiven Öffentlichkeitsarbeit stehen, begleitet von historischen Forschungen, die viele interessante Details ans Tageslicht fördern sollen.

Als Startevent soll im Herbst ein großes Oxenfest mit Ochsenrennen stattfinden. Das damit verbundene Interesse in der Öffentlichkeit soll anschließend gastronomisch genutzt werden, zum Beispiel durch "Oxenwochen", in denen von der Gastronomie regionale Ochsenfleischspezialitäten angeboten werden. Die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden wollen schon im Vorfeld mit den Gastronomen reden, Citymanager André Köhn wird sich mit den städtischen Gastronomiebetrieben in Verbindung setzen.

Der Oxenweg ist übrigens längst zu einem internationalen Projekt geworden, an dem sich Gruppen aus den Ländern Deutschland, Österreich und Ungarn beteiligen. Im Jahr 2009 wurde es in Brüssel sogar als "Best Practice Project" ausgezeichnet.