Neuburg
Der Orden baut ohne Fördermittel für 20 Millionen

Altenheim St. Augustin erhält neue Küche und Mehrzwecksaal – 1000 Pflegeplätze decken den Bedarf im Landkreis

01.03.2013 | Stand 03.12.2020, 0:26 Uhr

 

Neuburg (r) Der Orden baut und baut: In der Franziskanerstraße entsteht gerade ein weiterer Trakt für das Altenpflegeheim St. Augustin. Der Bau kostet vier Millionen Euro und soll im Frühjahr 2014 bezugsfertig sein. Das Heim erhält damit unter anderem eine neue Großküche und einen Mehrzwecksaal mit sichtbarem Dachstuhl.

„Es geht um Mehrzweckräume, eine Erhöhung der Pflegeplätze ist damit nicht verbunden“, sagt Verwaltungschef Stephan Zinsmeister. Der Bauherr hat Nachbargebäude erworben und den sogenannten Engelhard-Stadel abbrechen lassen. Ein weiterer Altbau müsse als Baudenkmal erhalten und integriert werden.

Derzeit wohnen 100 Senioren in St. Augustin. Das Heim genießt einen guten Ruf, ist weitgehend belegt, führt aber keine Wartelisten. Der Orden der Barmherzigen Brüder als Träger hat kräftig investiert. Seit 2008 wird ununterbrochen gebaut: Zuerst ein kompletter Erweiterungstrakt auf dem Hofgelände der Paul-Winter-Realschule, danach folgte die Sanierung des Altbaus im früheren Kloster. Rund 16 Millionen Euro hat der Orden bereits ausgegeben – eine erhebliche Summe, die ohne öffentliche Fördermittel aufzubringen war.

Die Finanz- und Tatkraft hängt auch mit einem Namen zusammen: Prior Donatus Wiedenmann hat die Pläne für Neuburg nicht nur unterstützt, sondern auch tatkräftig umgesetzt. „Nebenbei“ gibt es ein aktives Klosterleben, regelmäßige Gottesdienste in der Kirche St. Augustin, Patrozinien und die Würdigung des seliggesprochenen Ordensmannes Eustachius Kugler.

Das Engagement der Barmherzigen Brüder würdigt auch Christian Kutz, der Seniorenreferent des Landkreises. Allein die Ausstattung des neuen Altenheims mit Balkonen, Ziegelmauern, Einbauschränken, maßgefertigten Holzmöbeln und Zweizimmerapartments sei gediegen und anspruchsvoll über die Mindestvorschriften hinaus. „Das hat alles Hand und Fuß und ist auf Dauer angelegt“, versichert Kutz, der auch die Pflegequalität des Hauses (mit 70 Mitarbeitern) lobt.

Rund 1000 Plätze stehen in der gesamten Heimlandschaft des Landkreises zur Verfügung. Damit gilt der Bedarf als weitgehend gedeckt, zumal Familien zusehends auch auf Dauerkräfte für die Pflege in der eigenen Wohnung zurückgreifen. Die Problematik liegt wohl in der Altenpflege allgemein mit Mangel an Fachkräften, unzureichender Bezahlung und Defiziten in der Anerkennung der Altenpflege in der Gesellschaft.