Wolnzach
Der "Neue" arbeitet sich ein

Klaus Schuster ist seit zwei Wochen Gewerbeverbandsvorsitzender - und sammelt gerade viele Eindrücke

07.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr
Tauschen sich gerne aus: Der stellvertretende Vorsitzende Thomas Wallner (links) steht dem neuen Gewerbeverbandsvorsitzenden Klaus Schuster (rechts) gerne zur Seite. −Foto: Karin Trouboukis

Wolnzach (WZ) Er ist neu. Neu in Wolnzach, neu im Gewerbeverband und neu im Amt. Zwei Jahre lebt Klaus Schuster hier im Markt, vor zwei Wochen hat er die Nachfolge der Gewerbeverbandsvorsitzenden Julia Holzvoigt angetreten. Im Interview spricht er über sein neues Amt - und über Wolnzach.

Herr Schuster, zwei Wochen sind seit Ihrer Wahl vergangen. Was ist seither alles passiert?

Klaus Schuster: Also, es haben sich ganz viele gemeldet, mit denen ich längere Zeit keinen Kontakt hatte, und mir gratuliert. Ich habe mich gefreut, dass sie sich dann doch an mich erinnert haben.

 

Also sind alte Kontakte wieder aufgelebt?

Schuster: Ja, aber es haben sich auch Kollegen gemeldet, die über mich und meine neue Tätigkeit gerne Produkte vorstellen würden. Das habe ich aber bisher alles abgeblockt.

 

Warum?

Schuster: Weil ich erst schauen möchte, wen und was wir hier in Wolnzach alles haben. Und ich werde sicher nicht jemanden von auswärts bevorzugen. Wir sind hier in Wolnzach und das steht im Vordergrund.

 

Sie haben ja am Wahlabend gesagt, dass Sie seit zwei Jahren in Wolnzach leben und den Ort sehr zu schätzen gelernt haben.

Schuster: Ja, das ist richtig. In dem Moment, wo ich angefangen habe, Wolnzach kennenzulernen - die erste Zeit haben wir wirklich ein bisserl verschlafen - haben wir wirklich sehr viel entdeckt.

Wie haben sie den Ort denn kennengelernt?

Schuster: Zum Beispiel bei den verkaufsoffenen Sonntagen sind wir durch den Ort spaziert und sind auf Geschäfte gestoßen, die wir noch nicht gesehen hatten. Aber ich kenne ja bei Weitem noch nicht alles.

 

Am Abend Ihrer Wahl sagten Sie ja auch, dass Ihnen die Zusammenarbeit mit den Vorstandskollegen ganz wichtig ist.

Schuster: Es gab schon recht viele Gespräche mit den Kollegen. Die Türen sind wirklich immer offen für mich, alle sind sehr herzlich. Genauso, wie von Anfang an.

 

Sie sprechen von Ihrem ersten Kontakt mit der bisherigen Vorsitzenden Julia Holzvoigt?

Schuster: Ja, zum Beispiel auch. Aber das gilt wirklich für alle. Wenn ich heute zu einem der Vorstandsmitglieder gehe und eine Frage habe, dann geht das immer ganz unkompliziert, schnell und wirklich nett.

 

Gab es auch schon Kontakte mit dem Markt Wolnzach?

Schuster: Mit Bürgermeister Machold und dem Marktservice hatte ich zusammen mit Julia Holzvoigt schon ein Gespräch. Auch das war wirklich sehr angenehm, in sehr lockerer Atmosphäre.

 

Sie sind ja mit bestimmten Anregungen an den Gewerbeverband herangetreten und wurden gleich ins Boot geholt. Was sind das denn für Dinge, die Sie gerne anpacken würden?

Schuster: Grundsätzlich muss man erst einmal sagen, dass hier ja schon sehr viel passiert und es schon sehr viel gibt, was wirklich gut und auch sehr beeindruckend ist für so einen Ort wie Wolnzach. In meinen ersten Gesprächen ging es vor allem um die Außendarstellung der Gewerbetreibenden, vor allem im Internet. Das kann man aufpeppen und so verzahnen, dass auch der kleinere Unternehmer vom vielleicht größeren durch eine gemeinsame Darstellung profitieren kann. Ich meine damit, dass wir alle vielleicht ein bisschen näher zusammenrücken und vielleicht schauen, wo es Möglichkeiten der gemeinsamen Vernetzung gibt, was ineinandergreifen kann. Weil irgendwo profitieren wir an so einem Ort doch alle voneinander. Das ist so ein bisschen mein Ziel: das ein wenig auszubauen, um nach außen hin unsere Gemeinschaft richtig darzustellen und den Leuten einen Grund zu geben, warum sie gerade nach Wolnzach kommen sollen.

 

Hatten Sie auch schon Kontakt mit anderen Gewerbeverbänden der Umgebung?

Schuster: Dieser Kontakt mit den Nachbarn ist doch ganz wichtig. Man lernt voneinander, tauscht sich aus. Und überhaupt kommt unsere Konkurrenz ja nicht aus den Nachbarorten, sondern von den großen Konzernen im Internethandel, die wir alle kennen.

 

Gibt es in Wolnzach etwas, was Sie besonders beeindruckt?

Schuster: Was hier alles auf die Beine gestellt wird, auch die vielen, wirklich schönen Geschäfte und Betriebe. Besonders beeindruckt hat mich vor allem dieser Christkindlmarkt, das habe ich ja auch bei meiner Vorstellung schon gesagt. In den habe ich mich wirklich verliebt, weil ich es noch nicht erlebt habe, dass sich jemand so viele Gedanken gemacht hat. Ein paar Buden hinstellen, das kann ja jeder. Aber das war ein ideenreiches Konzept, da hat rundherum alles gepasst. Wer sich das ausgedacht und umgesetzt hat, der hat echt Großes geleistet.

 

Sie sind ja immer noch ganz begeistert.

Schuster: Ja, weil mir das auch gezeigt hat, was man gemeinsam alles leisten kann. Und es ist ein Beispiel für viele verborgene Schätze, vielleicht gibt es auch solche verborgenen Gewerbebetriebe, die noch gar nicht so bekannt sind.

 

Nun sind Sie ja der "Neue" im Gewerbeverband. Ist das ein Vorteil oder ein Nachteil?

Schuster: Also, ich wurde wirklich sehr offen aufgenommen und alle haben gesagt: Bring deine Ideen nur herein. Natürlich muss ich nach und nach viele erst noch kennenlernen. Aber hier gefällt es mir ausnehmend gut. Hier lässt es sich leben. Und ich bin bestimmt keiner, der alles verändern will, nur damit ich sagen kann: Das hat der Schuster geschafft. Ganz wichtig ist mir, dass die Leute mich direkt ansprechen, wenn sie eine Idee, einen Schmerz oder eine Anregung haben.

 

Das Gespräch führte Karin Trouboukis.