Neuburg (DK) Die Mitglieder des Donau-Ruder-Clubs Neuburg (DRCN) wussten, dass sie in Zukunft auf ihren geschätzten Vorsitzenden Rüdiger Graf verzichten müssen. Die Suche nach einem Nachfolger blieb schon seit mehreren Monaten erfolglos - auch die Mitgliederversammlung änderte daran nichts.
Der Verein ist allerdings mit drei weiteren Vorstandsmitgliedern geschäftsfähig und versucht, bis zur nächsten Mitgliederversammlung 2018 einen geeigneten Kandidaten als neues Oberhaupt zu finden.
In seinem letzten Bericht als Vereinschef bedankte sich Rüdiger Graf bei der Stadt Neuburg und dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen für die großzügige Unterstützung, ebenso bei den Sponsoren und Gönnern des Vereins. Weiterhin galt sein Dank allen Mitgliedern, die ihn als Vorsitzenden unterstützt haben. "Aus privaten und beruflichen Gründen kann ich mich nicht mehr so wie bisher einbringen", erklärte Graf. "Aber ich bin zuversichtlich, dass sich der DRCN weiterhin sehr positiv entwickeln wird. Wir sind ein Verein, in dem alle eine gewisse Verantwortung übernehmen müssen, wenn sie die Vorteile des Donau-Ruder-Clubs nutzen wollen. Ganz besonders bitte ich euch, die Vorstandschaft tatkräftig durch koordinierte Eigeninitiative zu unterstützen", appellierte der scheidende Vorsitzende an die 76 stimmberechtigten Mitglieder.
Finanziell ist bei den Kanuten alles im grünen Bereich, wie dem Kassenbericht von Thomas Pellot zu entnehmen war. Sparen ist dennoch wegen der Sanierung des alten Bootshauses und des Campinggebäudes angesagt, warnte der Schatzmeister. Die Anpassung der Mitgliedsbeiträge wurde einstimmig beschlossen.
Der Kassenprüfer Xaver Heimisch berichtete über eine ordnungsgemäße Kassenführung. Die beantragte Entlastung des Vorstands und des Vereinsausschusses fiel einstimmig aus. Heimisch bedankte sich im Namen der Mitglieder bei Graf: "Rüdiger, du hast Großartiges geleistet, der Verein steht super da!"
Die Aufstockung des Bootshauses, eine stetige Steigerung des Vereinsvermögens, der Wiederaufbau einer äußerst erfolgreichen Kanu-Rennsport- und Polomannschaft sowie die Steigerung der Mitgliederzahl auf derzeit 603 (davon 101 unter 18 Jahren) waren die Höhepunkte seiner Amtsperiode.
Mit viel Applaus bedachten die Anwesenden die Berichte der Fachwarte. Sportwart Norbert Winter schwärmte von seiner erfolgreichen Kanu-Rennsportmannschaft: "Wir sind inzwischen mit Abstand der erfolgreichste Verein in Bayern. Seit mehreren Jahren in Folge haben wir bei Süddeutschen und Deutschen Meisterschaften das Glück und auch die Top-Athleten, um aufs Treppchen zu fahren. Verena Schmidt und Florian Egeler hatten mit ihren Bronzemedaillen bei den Deutschen Meisterschaften in Brandenburg ein supergeniales Jahr!" Die Aufbauarbeit beim Kanupolo ging weiter erfolgreich voran. Polowart Uli Burger konnte 2016 vier Mannschaften (Jugend, Männer, Frauen und U21) zu Turnieren schicken. In diesem Jahr möchte Burger zusätzlich eine Schülermannschaft aufstellen.
Wildwasserwart Martin Heßlinger hat eine sportlich aktive Truppe hinter sich. 2016 wurden acht Tagesfahrten und fünf Mehrtagesfahrten mit bis zu 24 Teilnehmern auf Wildwasserflüssen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Slowenien veranstaltet.
Monika Rummel übernahm wieder die für den Verein äußerst wichtige Anfängerschulung. Sie organisierte mit einem bewährten Team acht Anfängerkurse. Auch 2017 werden ab Mai wieder Paddelkurse angeboten. Anmeldung dazu ist via E-Mail an Paddelkurse.DRCN@t-online.de möglich.
Überaus zufrieden zeigte sich Vergnügungswart Markus Zagel mit dem Familienfest im September und der Faschingsparty in diesem Jahr. Alle anderen Veranstaltungen könnten noch deutlich besser frequentiert sein.
Als letzte Handlung durfte Rüdiger Graf noch die Ehrungen für langjährige Vereinszugehörigkeit vornehmen (siehe Kasten). Graf selbst erhielt als Dankeschön von seinen Vorstandskollegen ein Buch mit dem Titel "Kap Hoorn wird dir nicht geschenkt (Allein im Kajak um die Welt)" und einen Gutschein fürs Arco mit Blick auf die Donau.
Barbara Gernhardt (seit 52 Jahren Mitglied beim DRCN) brachte es zum Abschluss der Versammlung noch einmal auf den Punkt und sprach damit allen Anwesenden aus der Seele: "Ich habe schon viele Vorstände miterlebt und finde, für die sehr gute Arbeit über all die Jahre hätte sich Rüdiger Graf den großen Zapfenstreich verdient!"
