Eichstätt
"Der grüne Faden im Labyrinth des Vergessens"

Jugendliche lernen von und mit dementen Menschen: Deutsche UNESCO-Kommission zeichnet Projekt aus

04.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:23 Uhr

Freuen sich über die Auszeichnung (von links): Tanja Schorer-Dremel, Caroline Fischer, Schüler des sonderpädagogischen Förderzentrums, Richard Nikol, Christoph Hiller und Johann Bauch. - Foto: Fischer

Eichstätt/Berlin (HK) Die Deutsche UNESCO-Kommission hat die Umweltpädagogin Caroline Fischer aus Obereichstätt zum zweiten Mal für ihr Projekt „Der grüne Faden im Labyrinth des Vergessens – Jugendliche lernen von und mit dementen Menschen“ als Beitrag der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.

Die Auszeichnung erhalten Initiativen, die das Anliegen dieser weltweiten Bildungsoffensive der Vereinten Nationen vorbildlich umsetzen: Sie fördern nachhaltiges Denken und Handeln bei Kindern und Erwachsenen.

Bei einer kleinen Feier im Informations- und Umweltzentrum Naturpark Altmühltal in Eichstätt gratulierte Tanja Schorer-Dremel als stellvertretende Landrätin der Projektleiterin Caroline Fischer. Über das Informations- und Umweltzentrum fördert der Landkreis Eichstätt Bausteine aus dem Projekt im Rahmen des Natur- und Umweltprogrammes.

Wie Fischer erklärte, eignen sich Jugendliche in dem Projekt Wissen zu den Themen Demografischer Wandel und Altersdemenz an. Sie versetzen sich in die Lage von Menschen, die orientierungslos sind oder im Rollstuhl sitzen und üben den wertschätzenden und verantwortungsvollen Umgang miteinander. Immer wieder begleiten die Schüler alte, pflegebedürftige Menschen in die Natur und setzen sich mit Zukunftsfragen auseinander. Unterstützt werden sie dabei von Caroline Fischer, die das Projekt konzipiert hat und es seit vielen Jahren mit unterschiedlichen Kooperationspartnern umsetzt. Zwölf Jugendliche aus der neunten Klasse des sonderpädagogischen Förderzentrums in Eichstätt haben heuer mit Klassenleiter Christoph Hiller „den grünen Faden“ aufgenommen. „Die Mädels und Jungs machen eine tolle Arbeit, die Fahne mit dem UNESCO-Logo ist deshalb auch ihre Auszeichnung“, freute sich Fischer.

Schorer-Dremel würdigte auch das Engagement der Projektpartner, zu denen Richard Nikol vom Klinischen Sozialdienst der Klinik Eichstätt gehört, ebenso wie Michael Schmidpeter vom Referat Altenarbeit der Diözese, die Leiter der verschiedenen Pflegeheime in Eich-stätt, Jugendgruppen, das sonderpädagogische Zentrum das Jugendamt sowie Johann Bauch, Umweltpädagoge im Informationszentrum Naturpark Altmühltal gehören. Weit über tausend Stunden haben Jugendliche aus dem Landkreis schon in dieses Projekt und in weiterführende Aktionen investiert.