Ingolstadt
Der General geht, der Oberst kommt

Großes Defilee für Wolfgang Krippl zum Abschied von der Pionierschule und vom Dienst

07.12.2012 | Stand 03.12.2020, 0:44 Uhr

Die Truppenfahnen aller Pioniereinheiten der Bundeswehr waren beim Appell zum Kommandeurswechsel an der Pionierschule präsent (oben). Links unten der neue Kommandeur, Oberst Heiko Krogmann (links), nach der Kommandoübergabe mit General Heinrich Fischer vom Koblenzer Heeresamt (Mitte) und seinem Vorgänger Wolfgang Krippl. OB Alfred Lehmann überreichte Krippl eine Anstecknadel (unten rechts) - Fotos: Heimerl

Ingolstadt (DK) Sechs Jahre lang war er Chef der Ingolstädter Pionierschule und der gesamten Pioniertruppe der Bundeswehr. Seit Freitag nun ist Brigadegeneral Wolfgang Krippl Ruheständler. Bei einem großen Appell wurde in der Kaserne der Kommandowechsel auf Oberst Heiko Krogmann vollzogen.

Genau zum 62. Geburtstag war Schluss mit dem Leben in Uniform: Mit Erreichen der Altersgrenze hat Wolfgang Krippl nach 42 Dienstjahren der Bundeswehr Ade gesagt. Zum Abschied war alles gekommen, was in der Pioniertruppe und in der bayerischen Kommandostruktur des Heeres Rang und Namen hat, zudem natürlich jede Menge Vertreter von Politik und Behörden, teils auch der regionalen Wirtschaft. Die Kommandoübergabe auf dem Exerzierplatz an Oberst im Generalstab Heiko Krogmann nahm der Chef des Koblenzer Heeresamtes, Brigadegeneral Heinrich Fischer, vor. Er ist oberster Dienstherr aller Truppenschulen.

Es war ein Tag des Dankes – sowohl an den scheidenden Kommandeur als auch an die Bediensteten der Pionierschule. General Fischer betonte, dass sein bisheriger Schulkommandeur die Pioniertruppe in den zurückliegenden Jahren „entscheidend geprägt“ und ihr „national und international sehr hohe Wertschätzung verschafft“ habe. General Krippl erinnerte daran, dass die Pioniere der Bundeswehr maßgeblichen Anteil an der Leistungsfähigkeit der Bundeswehrkontingente bei den Auslandseinsätzen der vergangenen zehn Jahre hatten und weiter haben. Krippl bedankte sich bei seinen „stets kompetenten und leistungsstarken Mitarbeitern“. Er sei „dankbar dafür, sechs Jahre an der Spitze unserer stolzen Truppengattung marschieren zu dürfen“, sagte der scheidende Kommandeur.

Sein Nachfolger Heiko Krogmann ist noch Oberst, obgleich er als Schulkommandeur und Chef der Pioniertruppe praktisch eine Generalsstelle besetzt. Auch Wolfgang Krippl hatte die Schule seinerzeit als Oberst übernommen. Krogmann ist seit 1980 bei der Bundeswehr und war nach anfänglichen Verwendungen als Truppenoffizier bei Pioniereinheiten später vielfach mit Stabsaufgaben, unter anderem im Heeresführungskommando und im Heeresamt, betraut. Zuletzt war der studierte Wirtschaftswissenschaftler als Referent im Verteidigungsministerium tätig.

An den knapp einstündigen Appell bei grimmiger Kälte schloss sich ein Empfang in der gut geheizten Sporthalle der Pionierschule an. Hier bot sich auch die Gelegenheit für persönlichere Gruß- und Dankesworte. Wolfgang Krippl, der mit seiner Frau inzwischen in Beilngries wohnt und dort nun auch seinen Ruhestand verbringen will, begrüßte hier auch viele Weggefährten aus gut vier Jahrzehnten Militärzeit, darunter auch einige längst pensionierte Kameraden aus den ersten Stationen seiner Karriere.

Oberbürgermeister Alfred Lehmann freute sich in seiner Ansprache darüber, dass Wolfgang Krippl durch häufige Präsenz mustergültig zur ohnehin schon guten Integration der Bundeswehr in Stadt und Region beigetragen habe. Er überreichte dem General, der fortan ein „a. D.“ an seinen Rang hängen muss, einen goldenen Ingolstädter Panther als Anstecknadel. Der Empfang klang mit einer Serenade des Luftwaffenmusikkorps 1 aus Neubiberg aus.