Pfaffenhofen
Der Geist von Scheyern

Bier-Monopol auf dem Volksfest steht vor dem Aus

18.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:02 Uhr

Pfaffenhofen (rg) Das Biermonopol der Pfaffenhofener Brauereien auf dem Volksfest könnte bald Geschichte sein. Der Stadtrat hat sich am Donnerstagabend hinter verschlossenen Türen darauf geeinigt, dass die Bewerbung einer auswärtigen Brauerei nicht mehr generell abgelehnt wird.

Sollte sich zum Beispiel das Kloster Scheyern mit seiner Brauerei um die Bewirtung des frei gewordenen kleinen Bierzelts bewerben, so Bürgermeister Thomas Herker (SPD) am Freitag gegenüber unserer Zeitung, wäre die Ortsfrage kein Ausschlusskriterium mehr. Dem Stadtrat gehe es vielmehr um ein für ein Traditionszelt angemessenes Speisen- und Musikangebot - "wenn Scheyern auf uns zukommen sollte, schauen wir, was sie zu bieten haben." Als "Minimalkonsens" habe sich der Stadtrat darauf verständigt, dass eine örtliche Verbundenheit zu Pfaffenhofen erforderlich sei und das Bier im Landkreis gebraut worden sein müsse. Die Debatte um den Abschied von der bisher propagierten Wagenburg-Mentalität zugunsten von Müllerbräu und Urbanus hatte sich erst vor wenigen Tagen entzündet, als Festwirt Siegfried Schön auf die Bewirtung des Traditionszeltes verzichtete - und damit eine Neuausschreibung erforderlich wurde. Für den "Minimalkonsens" sollen sich etwa zwei Drittel der Räte ausgesprochen haben. So habe sich Altbürgermeister Hans Prechter (CSU) beispielsweise gegen eine Öffnung gewandt - man solle froh sein, noch örtliche Brauereien zu haben und diese schützen. Kulturreferent Steffen Kopetzky (SPD) soll sich dagegen mit Verweis auf die "freie Marktwirtschaft" für eine Freigabe eingesetzt haben. Auch der "Geist von Scheyern" wurde bemüht, "der aus Richtung Kloster bis nach Pfaffenhofen weht".