Berlin
Der Fokus liegt längst auf Olympia

Ingolstädter Tokio-Starterin Anabel Knoll nimmt Platz zehn bei Triathlon-DM locker

11.06.2021 | Stand 11.08.2021, 3:34 Uhr
Das Training hat Priorität für Anabel Knoll. −Foto: Imago Images

Berlin/Ingolstadt - Die Ingolstädter Triathletin Anabel Knoll ist bei den deutschen Triathlon-Meisterschaften Zehnte geworden.

Die 25-jährige Athletin des SC Delphin Ingolstadt war bei dem Rennen über die Sprintdistanz (750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, 5 Kilometer Laufen) nach dem Schwimmen noch in der Spitzengruppe, konnte danach aber das Tempo wegen ihrer hohen Trainingsumfänge vor dem Wettkampf vor allem beim Laufen nicht mehr mitgehen.

Die Aufmerksamkeit für Knoll hatte bei diesem Triathlon-Wettkampf eine andere Dimension als sonst. Eineinhalb Wochen zuvor hatte sich die 25-jährige Ingolstädterin überraschend den letzten Platz im deutschen Triathlon-Kader für die Olympischen Spiele gesichert. Nun trat sie bei der deutschen Triathlon-Meisterschaft im Rahmen der Sportgroßveranstaltung "Die Finals" an. "Die Medien haben mich ein bisschen zur Favoritin gemacht, aber ich habe das gar nicht so gesehen", sagte Knoll nach dem Wettkampf gegenüber unserer Zeitung. Der Grund für dieses Understatement: "Ich wusste, was ich im Training gemacht habe und was die anderen können. "

Nach der erfolgreichen Qualifikation für Olympia in Tokio (23. Juli bis 8. August) hatten die Ingolstädterin und ihr Vater Roland Knoll, der zugleich auch ihr Coach ist, das Training umgestellt und die Intensität erhöht. Vor den Finals in Berlin wurde also die Belastung nicht heruntergeschraubt, hinzu kam eine Corona-Impfung, wegen der die 25-Jährige auch zwei Tage pausieren musste. "Ich bin mit schweren Beinen angereist und habe mich nicht ganz so gut gefühlt", sagte Knoll. Der Plan war, wie beim Qualifikationsrennen in Kienbaum "ohne Druck und Erwartungen ins Rennen zu gehen".

Beim Schwimmen funktionierte das noch. Nach 9:01 Minuten stieg die Ingolstädterin als Erste aus dem Wasser. Zehn weitere Athletinnen waren mit Knoll in der Spitzengruppe. "Mit dem Schwimmen war ich zufrieden", sagte die Athletin des SC Delphin Ingolstadt, die bei den Finals als Starterin des Triathlon-Bundesliga-Teams Triathlon Team TG Witten an den Start ging. Doch schon auf den 80 Stufen zur ersten Wechselzone merkte sie die Belastung der vergangenen Tage.

Beim Radfahren schaffte es Knoll nicht an ihre Leistungsgrenze zu kommen, trotzdem beendete sie diese Disziplin nach 30:38 Minuten als Vierte. "Hier bin ich nicht gefahren, was ich normal kann", sagte Knoll. "Und auf den ersten ein, zwei Kilometern beim Laufen ging es mir gar nicht gut. " Darum musste Knoll einige Konkurrentinnen ziehen lassen, ihre Laufzeit betrug 17:01 Minuten.

"Die Konkurrenz war an diesem Tag einfach zu stark", sagte Knoll. Allen voran Lisa Tertsch vom Team DSW Darmstadt. Tertsch, die auch die Favoritin auf das Olympia-Ticket gewesen war, gewann die deutsche Meisterschaft nach 57:46 Minuten vor Nina Eim (Triathlon Potsdam), die zwölf Sekunden Rückstand hatte, und Marlene Gomez-Islinger (DJK Weiden), die 17 Sekunden Rückstand hatte. Knoll wurde in der Zeit von 59:22 Minuten Zehnte.

"Der Fokus lag im Vorfeld auf dem Grundlagentraining, aber ich hatte schon gedacht, dass ich es in die Top-5 schaffen könnte", sagte Knoll. "Alles in allem war die Leistung aber akzeptabel. " In eineinhalb Wochen steht die EM in Kitzbühel über die Supersprintdistanz an, danach folgt ein Trainingslager. Und dann kommt bald auch schon Olympia. Auf den Rennen dort liegt inzwischen der Fokus.

DK