Ingolstadt
Der Einsatz lohnt sich

Haunwöhrer Feuerwehr gewinnt städtischen Maibaumwettbewerb

04.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:20 Uhr

Ingolstadt (DK) Einmal Zweiter und zweimal Dritter in Serie, heuer (endlich) Erster: Für die Freiwillige Feuerwehr aus Haunwöhr hat sich der Einsatz in eigener Sache in den letzten Tagen gelohnt. Ihr Maibaum ist der schönste Ingolstadts, wie die städtische Kommission bei ihrer Rundfahrt gestern ermittelte.

Der Jasminstrauch verbreitet seinen Duft, Brigitte Fuchs lässt sich nur zu gerne auf dem Bänkchen neben dem Feuerwehrhaus nieder und blinzelt in die Mittagssonne. „Mei, scheee!“, wiederholt die Stadträtin, was ihr schon beim Aussteigen aus dem kleinen Bus als erstes entfahren ist: In Haunwöhr lässt es sich an diesem Tag aushalten. Der Anblick gefällt nicht nur ihr. Zwar steht dort „nicht gerade der größte“ Maibaum, den sich die sechsköpfige Kommission bei ihrer Tour durchs Stadtgebiet letztlich anschaut, aber das Haunwöhrer Exemplar ist wirklich „klein und fein“. Das schlägt sich in der Punktevergabe von Fuchs, ihrem Stadtratskollegen Klaus Mittermaier, dem stellvertretenden Stadtheimatpfleger Ottmar Engasser, Winfried Link vom Vorjahressieger (Feuerwehr Pettenhofen), dem Autor dieser Zeilen und Rainer Ott vom ausrichtenden Kulturamt nieder. 164 Punkte vergeben sie für Baumart, Grünschmuck, Zunftzeichen, Gestaltung des Sockels, Maibaumspruch, den Gesamteindruck und Extrapunkte, falls es beim Aufstellen ein Rahmenprogramm gegeben hat.

Die Haunwöhrer haben zum Beispiel schöne und einheitliche Gildeschilder angebracht, dabei ihre Sponsoren nicht auffallend in Szene gesetzt, alle Farben wirken frisch, der Maibaumspruch ist auch blumig verziert, drei Kränze mit Bändern darüber, alles passt zusammen.

„Ein würdiger Sieger“, sagt Klaus Mittermaier am frühen Nachmittag, nachdem die fünfstündige Fahrt ihr Ende gefunden hat und alle Punkte zusammengezählt sind. Zwei Pünktchen haben die Haunwöhrer mehr bekommen als der ebenso „überraschende“ (Fuchs), aber nicht minder verdiente Zweitplatzierte in dem städtischen Wettbewerb: die Blücher-Schützen in Spitalhof. Auch ihr Baum aus dem Zucheringer Wäldchen ist eher der dünneren Sorte zuzuordnen, der Stamm in Natur gehalten, die Gildeschilder wieder liebevoll und passend gestaltet. „Beachtlich für einen so kleinen Verein“, heißt es bei der Kommission.

Wahnsinnig viel Arbeit haben sich ein paar Meter weiter die Brunnenreuther Schützen gemacht. Ihr in blau und weiß gestrichener Baum ist eine beeindruckende Schau. Für einen der vorderen Plätze langt es nicht. „Zu steril“, sagt Ottmar Engasser. Die riesige Plastiknadelkrone bestätigt diesen Eindruck.

Beim Seriensieger in Dünzlau fällt das künstliche Grün am Baum weit weniger auf. Dafür aber ein deutlicher „Buckel“ im Stamm. Trotzdem reicht es mit 158 Zählern, punktgleich mit den Zucheringern, für Platz drei.

Den „schönsten Stamm von allen“ (Fuchs) bekommt die Kommission in Mailing zu sehen. Dick, kerzengerade, geschält und sauber eingelassen – eine Augenweide. Dafür haben die Mailinger Burschen bei der Gestaltung noch viel Spielraum. Noch mehr aber die Friedrichshofener, deren ebenfalls geschälter Stamm irgendwie mitten im Schmücken stecken geblieben zu sein scheint: Gildeschilder sucht die Kommission vergeblich. In Unsernherrn ist die Bodenplatte nicht fertig geworden. Auch das verhindert eine bessere Platzierung.

Aber wie in Mailing, wo erstmals vor der Kirche aufgestellt wurde, wird in Unsernherrn im 13. Jahr des Wettbewerbs aufgerüstet. Stadtheimatpfleger Engasser sieht es deshalb als „sehr positiv“, dass sich die Verantwortlichen in den Stadtteilen „durch den Maibaum Gedanken über Platzgestaltung machen“.