Eysölden
Der Duft des Christentums

Evangelische Gemeinde in Eysölden feiert mit der Dekanin – Lavendelsträußchen verteilt

10.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:29 Uhr

„Wenn die Jukebox spielt“, tanzen beim Gemeindefest kleine Cowboys und Indianer um den Marterpfahl.

Eysölden (HK) „Je mehr du es reibst, desto mehr duftet es.“ Dieses Zitat des Reformators Martin Luther hat der Weißenburger Dekanin Ingrid Gottwald-Weber als Einstieg in ihre Predigt gedient, die sie beim Gemeindefest in Eysölden hielt.

Die Besucher des Gottesdienstes taten sich keine Sekunde schwer, diesen Gedanken nachzuvollziehen, denn am Eingang des Festzelts hatte jeder ein kleines Lavendelsträußchen erhalten – und das entfaltete bei Berührung seinen typischen Sommerduft.

Mit seinem Ausspruch hatte der Reformator ursprünglich ein Bild für intensiven Gebrauch der Bibel geben wollen. Als „Gedächtnisstütze“ für die Eysöldener überreichte Ingrid Gottwald-Weber schließlich noch einen Lavendelbusch. Ausgestaltet wurde der Gottesdienst von einem gemeinsamen Posaunenchor aus Eysöldener und Offenbauer Bläsern. „Wenn die Jukebox spielt . . .“ – unter diesem Motto bot der Kindergarten einen kompletten Szenenwechsel. Denn als die Jukebox loslegte, kletterten plötzlich kleine Tanzmäuse und dicke Elefanten auf die Bühne, jagten Cowboys und Indianer um den Marterpfahl. Und dann war sogar plötzlich die Nordseeküste mitten im Frankenland. Anschließend erinnerten die Erzieherinnen noch mit einem Lied daran, dass die Pfarrfamilie Lorenz seit 15 Jahren in Eysölden tätig ist und immer ein offenes Ohr für den Kindergarten hat.

Gute Stimmung herrschte auch bei den Mitgliedern der Eysöldener Landjugend, die den Tag selbstlos hinter dem Grill verbrachte, um die körperliche Basis fürs Gemeindefest zu schaffen. Außerdem zauberte der Frauenkreis unzählige Eisbecher und die Kindergarteneltern kümmerten sich um Kaffee und Kuchen, so dass das Gemeindefest als echte Gemeinschaftsarbeit auf die Beine gestellt wurde. Nach der Mittagspause zog es die einen zum Töpferstand, die anderen zum Bastelpavillon der Jugendgruppen und die Leseratten deckten sich beim Bücherbasar gegen eine kleine Spende für die Jugendarbeit ein. Auch die Lehrer der Musikschule boten Schnupperstunden für alle Interessierten.

Am späteren Nachmittag hatten die Tanzgirls der Jugendgruppen ihren großen Auftritt: Trainiert von Sonja Schmidtmeier und Birgit Weißbeck ließen sie die Zuschauer eintauchen in die Musicalwelt von Cats, Grease und der Rocky Horror Show. Völlig außer Atem, dennoch strahlend, nahmen sie tosenden Applaus entgegen. Bevor Rudi Obermeyer, der Vertrauensmann des Kirchenvorstandes, das Schlusswort mit Bezug auf die Predigt der Dekanin sprach, illustrierte ein Bühnenensemble – bestehend aus Helmut Planer, Hermann Müller, Christian Käsbatzinger, Peter Hellmich sowie Heinz und Andrea Müller – im Einakter „Die Gemeinderatssitzung“ wortwitzig und humorig das Sitzungs- und Abstimmungsverhalten von Mitgliedern des Marktrats. Die Handlung war selbstredend frei erfunden, Ähnlichkeiten mit den Akteuren im wirklichen Gremium konnten höchstens rein zufällig sein.