Darmstadt (DK) Diesen Torjubel hatte sich Moritz Hartmann seit Langem vorgenommen. Aber es fehlte der richtige Anlass. Doch nach seinem perfekten Rechtsschuss in den linken Winkel zum 1:0 in Darmstadt gab es für den "Bomber" kein Halten mehr: Er steckte den Daumen in den Mund und rannte zur Eckfahne, wo er von seinen mitjubelnden Kameraden eingefangen wurde.
Der 30-Jährige wird im Januar Vater einer Tochter, und sein zweites Saisontor bescherte den Schanzern überdies den ersten Saisonsieg. Sogar den ersten Erfolg seit dem 9. April (1:0 gegen Gladbach). Der Torschütze damals: Moritz Hartmann. "Supergeil. Das ist ein Gefühl von Erleichterung und Freude, etwas, das in den letzten Wochen und Monaten einfach gefehlt hat", sprudelte es aus ihm heraus. "Der Sieg war für den Kopf enorm wichtig."
Dabei spannte Hartmann seine Kameraden ganz schön auf die Folter. Bereits nach sechs Minuten tauchte der FCI-Rekordtorjäger nach einem kapitalen Schnitzer von Jerome Gondorf alleine vor 98-Schlussmann Michael Esser auf, doch lenkte dieser Hartmanns Schuss noch ins Toraus. Für den Stürmer am Samstag jedoch kein Anlass, sich zu grämen. Im Gegenteil. "Ich war sofort im Spiel drin und hatte gleich ein paar Abschlüsse. Das war ja zuletzt auch nicht der Fall. Mit dem Tor hat es zwar ein bisschen gedauert, aber dafür war es umso schöner", sagte Hartmann.
Der Bomber begann als Mittelstürmer und fand sich in seiner Rolle als erster Abfangjäger sofort zurecht. Die Schanzer agierten im bekannten Hasenhüttl-Stil, attackierten allerdings nicht ganz so weit vorne wie einst, sondern nur knapp in der gegnerischen Hälfte. So zwangen sie die Hessen zu Fehlern, die Hartmann jedoch nicht nutzen konnte.
Nach der Pause wechselte der FCI-Stürmer dann auf die Seite, Lukas Hinterseer nahm den Platz in der vordersten Reihe ein. Nach einem langen Ball von Marvin Matip auf Hinterseer setzte sich dieser im Kopfballduell gegen SV-Kapitän Aytac Sulu durch, und der Ball tropfte Hartmann direkt vor die Füße. Der FCI-Torjäger holte tief Luft, blähte die Backen auf und hämmerte die Kugel in die Maschen. Danach wurde er zum Daumenlutscher.
