Gosseltshausen
Der Dachstuhl steht

Gosseltshausen feiert Richtfest an seinem neuen Pfarr- und Jugendheim

24.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:04 Uhr

Es regnete, aber zum Glück nur Bonbons: Beim Hebauf am Pfarrheim Gosseltshausen spielte das Wetter mit, es blieb trocken. Voll mit Süßigkeiten waren am Ende die Jackentaschen der Kinder - Foto: Rebl

Gosseltshausen (reb) Kirche und Pfarrhaus stehen in direkter Nachbarschaft, nun kommt ein neues Pfarr- und Jugendheim dazu: Im Gosseltshausener Pfarrgarten wird gebaut. Nachdem Mitte September die Baugrube ausgehoben wurde, stehen inzwischen Rohbau und Dachstuhl – am Donnerstag wurde Richtfest gefeiert.

Vor allem die Kinder ließen sich das nicht nehmen: Sie freuten sich über die Bonbons, die die Zimmererleute der Firma Ehrnstrasser vom Gerüst regnen ließen. Davor allerdings wurde traditionsgemäß der Richtspruch gehalten, den Seniorchef Hans Ehrnstrasser übernahm. Er ließ Pfarrer Przemyslaw Nowak, Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung als „die drei Bauherren“ hoch leben. „Sie haben gebaut nach ihrem Sinn, wem’s nicht gefällt, der schau nicht hin“, schloss er seinen humorigen Richtspruch. Dass sie in ihrem neuen Pfarr- und Jugendheim frohe Stunden verbringen können, das wünschte er den Dorfbewohnern.

Diesen wird nun der lang gehegte Wunsch nach einem Versammlungsort erfüllt. Spätestens seitdem im Jahr 2006 das Gasthaus Schichtl zugesperrt hatte, wurde immer wieder der Ruf nach einem Treffpunkt für Vereine, Jugend und Pfarrgruppen laut. So waren vor drei Jahren die Pläne für ein Dorfheim als Anbau an den Rennerstadel in der Gozzoltstraße schon sehr konkret. Realisiert wurden sie jedoch nie: Es gab massive Einwände von Nachbarn wegen möglicher Lärmbelästigung, auch der Immissionsschutz erteilte so einem Gebäude mitten in einem Wohngebiet eine klare Absage. Daraufhin trieb die Kirchenverwaltung unter Pfarrer Josef Schemmerer den Bau eines Pfarrheims voran; ein entsprechender Beschluss wurde im Mai 2012 gefasst. Nach Ortsbesichtigungen mit Günther Augsburger vom Baureferat der Diözese Regensburg wurde der Pfarrgarten als „idealer Standort“ dafür bewertet, so Kirchenpfleger Karl Bax. Nach Vorgabe der Diözese wurde das Architekturbüro Bortenschlager in Mainburg mit den Plänen beauftragt. Vorgegeben ist auch die Größe für das Gebäude, die sich nach der Katholikenzahl der Pfarrei richtet: Auf 127 Quadratmetern entstehen nun ein Versammlungsraum, der sich in zwei Gruppenräume mit 40 und 30 Quadratmetern unterteilen lässt, eine Teeküche, ein Pfarrbüro, ein Abstellraum und Toiletten. 450 000 Euro sind für den Bau laut Karl Bax veranschlagt, davon gibt es 206 200 Euro Zuschuss von der bischöflichen Finanzkammer.

Eine Finanzspritze erhofft sich die Pfarrei daneben auch von der Marktgemeinde. Laut Bürgermeister Jens Machold (CSU) wird man auch noch über die Unterhaltskosten reden. Denn die Räume sollen nicht nur von den Pfarrgruppen genutzt werden können, sondern auch für „weltliche“ Veranstaltungen wie Bürgerversammlungen. „Das Leben von Zivilgemeinde und Pfarrgemeinde ist ja verzahnt“, bestätigt auch Pfarrer Nowak, der ganz überraschend Bauherr geworden ist. Er ist erst seit September in Gosseltshausen, bei seinem Dienstantritt war der Bau bereits im Gange. Bezugsfertig soll das Gebäude Ende April nächsten Jahres sein.